Tadalafil als Alternative: Wie die Blaue Pille Konkurrenz bekam

Momentan gehören Cialis mit dem Wirkstoff Tadalafil und Viagra mit dem Wirkstoff Sildenafil zu den bekanntesten Medikamenten, mit denen Ärzte Erektile Dysfunktion erfolgreich behandeln. Beide Präparate haben sowohl eine gute Wirksamkeit als auch schlimmstenfalls Nebenwirkungen, zu denen Erröten, Kopfschmerzen, Magenverstimmungen, Gedächtnisprobleme, Muskel- und Rückenschmerzen gehören.

Der wesentliche Unterschied für die Anwender liegt darin, wie lange die Medikamente im System Ihres Körpers bleiben. Tadalafil ermöglicht es über einen längeren Zeitraum als Sildenafil, leichter eine Erektion zu bekommen: Bei Sildenafil hält die Wirkung etwa fünf Stunden an, bei Tadalafil sind es bis zu 36 Stunden!

Was sind überhaupt PDE-5-Hemmer?

Grundsätzlich versteht man darunter orale Medikamente, die meistens zur Behandlung von Impotenz eingesetzt werden. Dazu gehören neben Sildenafil und Tadalafil auch Vardenafil und Avanafil.

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Bei einer Erektion gelangt mehr Blut in den Penis. Durch sexuelle Reize wird Stickstoffmonoxid im Penis freigesetzt, das wiederum das Enzym Guanylatzyklase aktiviert, das die Produktion von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) bewirkt. Das cGMP beeinflusst, wieviel Blut in den Penis gelangt und wieviel wieder abfließt. Das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5) baut cGMP ab. Hier setzen die bekanntesten Potenzmittel an, indem sie dieses Enzym hemmen. Somit verhindern Cialis und Viagra die Zerstörung von cGMP, sodass es länger im Blut bleiben und für einen steifen Penis sorgen kann.

Zwei Wirkstoffe revolutionieren die Behandlung von Impotenz

Im Jahr 1998 hat die FDA den Wirkstoff Sildenafil für die USA zugelassen und damit ein bahnbrechendes kommerzielles Ereignis ausgelöst. Erst fünf Jahre später folgte die Zulassung für Cialis mit dem Wirkstoff Tadalafil, das wichtigste Konkurrenzprodukt zu Viagra.

Tadalafil wurde zunächst von ICOS alleine und dann in einem Joint Venture mit Eli Lilly entwickelt. Schon 1994 hatten Wissenschaftler von Pfizer entdeckt, dass Sildenafil das Enzym PDE-5 hemmt. Das geschah im Rahmen einer Studie an Männern zu einem Herzmedikament, bei der vermehrt Erektionen auftraten. Im selben Jahr erhielt ICOS ein Patent für den Wirkstoff Tadalafil, der sehr ähnlich wirkt.

Im Jahr 1998 gründeten ICOS und Eli Lilly ein Joint Venture, um Tadalafil als Behandlung für Erektile Dysfunktion zu entwickeln und unter dem Markennamen Cialiszu vermarkten. Im Mai 2002 meldete der Hersteller der Organisation der amerikanischen Urologen, dass die klinische Prüfung gezeigt hatte, dass Tadalafil über einen sehr langen Zeitraum wirkt.

Die erfolgreiche Markteinführung von Cialis

Was die Vermarktung betrifft, hatte Eli Lilly am Beginn der 2000er Jahre das Problem, dass sich Viagra schon auf dem Markt etabliert hatte und Milliarden umsetzte. Die Markteinführung konnte nur gelingen, wenn man etwas fand, worin sich Cialis von Viagra unterschied.

Die lange Wirkdauer bot die Möglichkeit, Cialis für bestimmte Gruppen von Konsumenten zu vermarkten, die eine gemütlichere Gangart beim Sex und mehr Romantik bevorzugten. Vor allem mit dem Argument der Wirksamkeit bis zu 36 Stunden gelang es im Jahr 2012 sogar, mit Cialis mehr Umsätze zu machen als der Konkurrent Pfizer mit Viagra.

Heute gibt es neben diesen beiden Marktführern außerdem eine Reihe von Generika mit Sildenafil und Tadalafil. Es empfiehlt sich vor der Anwendung, die genauen Wirkungen und Preise zu vergleichen.

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