Wie Sie eine nicht-orale, lange wirksame Methode der Empfängnisverhütung auswählen

Verhütungsmethoden
Foto©Reproductive Health Supplies Coalition/unsplash

Sich für die beste Verhütungsmethode zu entscheiden, ist gar nicht so einfach.
Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Optionen außer der klassischen Pille vor und geben einige Denkanstöße zu Fragen rund um die Verhütung.

Optionen, wenn es keine Anti-Babypille sein soll

Allen Methoden der Empfängnisverhütung liegen wenige Wirkmechanismen zugrunde:

• Verhindern, dass Spermien das Ei erreichen
• Die Spermien deaktivieren
• Verhindern, dass jeden Monat ein Ei freigesetzt wird
• Verändern der Gebärmutterschleimhaut, damit sich kein befruchtetes Ei darin festsetzt
• Verdicken des Zervixschleims, damit Spermien ihn nicht passieren können

ein Angebot von gesunex

Unter den Barrieremethoden sind Kondome und Femidome am verbreitetsten. Es gibt aber weitere Möglichkeiten wie das Diaphragma, die Portiokappe und den Verhütungsschwamm.
Frauen, die kurzwirksame hormonelle Methoden kennen, mit einem Ginoring Erfahrungen gesammelt, ein Hautpflaster verwendet oder sich regelmäßig Verhütungsspritzen injizieren lassen haben, kennen den geringfügigen Aufwand, den es bedeutet, immer wieder etwas für die Verhütung zu tun.

Noch einfacher, aber dafür weniger flexibel sind lange wirkende Methoden wie die Kupferspirale, die Hormonspirale und das Verhütungsimplantat. Sie gelten als lange wirksam, weil die Wirkung nach dem Einsetzen mehrere Jahre lang anhält.

Ein Spermizid oder Vaginalgel enthält kein Hormon. Die Spermien werden abgetötet oder bewegungsunfähig gemacht. Ein vaginales pH-Regulator-Gel hemmt die Bewegung der Spermien. Die Frau führt diese Produkte direkt vor dem Sex in die Vagina ein.

Bei der sogenannten Kalendermethode muss eine Frau sehr genau wissen, an welchen Tagen sie schwanger werden kann. Häufig verwendete Indikatoren sind dabei die Basaltemperatur und der Zervixschleim. Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, hat man an den fruchtbaren Tagen keinen Sex oder verwendet eine Barrieremethode.
Sterilisation ist dauerhaft, aber auch sehr endgültig.

Wie wirksam ist die Methode?

Um wirksam zu sein, muss jede Verhütungsmethode richtig und konsequent angewendet werden.

Methoden, die wenig Aufwand erfordern, wie Spiralen, Verhütungsimplantate und die Sterilisation, werden mit niedrigeren Schwangerschaftsraten in Verbindung gebracht. Im Gegensatz dazu sind Methoden, die eine Überwachung der Fertilität oder eine regelmäßige Abstinenz erfordern, mit höheren Schwangerschaftsraten verbunden.

Ist sie reversibel?

Welche Methode Sie wählen, hängt auch von Ihren Wünschen bei der Familienplanung ab. Wenn Sie in naher Zukunft eine Schwangerschaft planen, brauchen Sie eine Methode, die sich schnell absetzen lässt, wie etwa eine kurzwirksame hormonelle Methode oder eine Barrieremethode.

Wenn Sie eine Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum verhindern möchten, können Sie eine lang wirkende Methode wie ein Inuterinpessar in Betracht ziehen. Nur wenn Sie hundertprozentig sicher sind, dass Sie keine Kinder mehr wollen, sollten Sie sich für eine Sterilisation entscheiden.

Einfache Anwendung und Kosten

Es ist wichtig, eine Art der Empfängnisverhütung zu wählen, die zu Ihrem Lebensstil passt. Für manche Menschen ist die beste Form der Empfängnisverhütung eine, die einfach anzuwenden ist, keine störenden Nebenwirkungen hat oder das sexuelle Erlebnis nicht stört. Für andere bedeutet Bequemlichkeit, dass sie kein Rezept brauchen. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl einer Verhütungsmethode, wie gut Sie es schaffen, im Voraus zu planen oder einem starren Medikamentenplan zu folgen.

Einige Verhütungsmethoden sind kostengünstig, andere teurer. Vielleicht lohnt es sich, bei Ihrer Krankenversicherung nachzufragen, welche Kosten übernommen werden.
Nebenwirkungen

Vor allem, wenn Sie eine hormonelle Verhütungsmethode wählen, sollten Sie wissen, wie gut Sie sie vertragen und mit den Nebenwirkungen zurecht kommen. Hier kann es hilfreich sein, sich mit einem Arzt zu beraten.

Schutz vor Infektionen

Vor allem Menschen, die in keiner festen Partnerschaft leben, sollten wissen, wie sie die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten vermeiden. Unter den Methoden der Empfängnisverhütung bieten Kondome und Femidome den besten Schutz gegen eine Ansteckung.

Weitere Vorteile

Einige Methoden haben Vorteile wie leichtere Menstruationszyklen, Schutz gegen Geschlechtskrankheiten und vermindertes Risiko für einige Krebsarten.
Akzeptiert Ihr Partner oder Ihre Partnerin die Methode?

Möglicherweise hat Ihr Partner Präferenzen, die Ihren eigenen ähneln oder sich von diesen unterscheiden. Besprechen Sie mehrere Möglichkeiten der Empfängnisverhütung, um festzustellen, welche Methode für Sie beide akzeptabel ist.

Fazit: Wie soll ich mich entscheiden?

Ihre Optionen zu kennen, ist ein wichtiger Teil des Entscheidungsprozesses. Genauso wichtig sind ehrliche Einschätzungen Ihrer Beziehung und Ihrer Gewohnheiten.
Zusammenfassend kann man sagen: Die beste Verhütungsmethode ist sicher, lässt sich bequem anwenden und bietet eine geringe Anfälligkeit für Fehler bei der Anwendung. Welche Methode das ist, wird sich vermutlich im Laufe Ihres Lebens ändern.

Das könnte Sie auch interessieren

Folsäure – welche Rolle spielt das Vitamin für unsere Gesundheit?

Foto©Reproductive Health Supplies Coalition/unsplash