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Saisonale Wildkräuter können nur zu bestimmten Zeiten gesammelt werden. Verwenden Sie Ihre Ernte gleich frisch oder verlängern die Haltbarkeit (z.B. durch Trocknung), damit Sie das ganze Jahr über einen Vorrat haben. Folgende Wildkräuter können u.a. im Mai gesammelt werden.
Wildkräuter im Mai – die Kamille
Die Kamille ist eine der bekanntesten Wildkräuter und zählt zu den beliebtesten Heilpflanzen Europas. Sie kann gegen die unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt werden. Kamillentinktur, Kamillenöl oder Kamillentee sollte daher in keinem Haushalt fehlen.
Pflücken Sie die Kamille am besten 3 bis 5 Tage nach der Blüte, da die Pflanze dann besonders reich an heilsamen Inhaltsstoffen ist. Je nach Witterung beginnt die Sammelzeit der Kamillenblüten im Mai und kann bis in den Juni hineinreichen. Kamille kann innerlich und äußerlich anwendet werden. Von einer Behandlung von Augenerkrankungen sollten Sie absehen, da die Kamille kleinste, haarähnliche Bestandteile beinhaltet, die sich weder aus einer Tinktur, noch aus einem Sieb oder einem Tee herausfiltern lassen. Ihr Auge könnte nicht nur gereizt, sondern auch geschädigt werden, wenn Sie Kamillenpräparate in den Augen oder im Umfeld der Augen nutzen würden.
Kamille fördert die Wundheilung, lindert und heilt Entzündungen, wirkt fungizid, antibakteriell und krampflösend. Das enthaltene Flavonoid Apigenin beruhigt und kann Angstzustände mindern.

Der Ansatz einer Kamillentinktur ist einfach. Pflücken Sie ausreichend viele Kamillenblüten nach dem Blühen, und geben diese in ein transparentes Schraubglas. Übergießen Sie die Blüten mit Wodka oder Doppelkorn, und lassen den Tinkturansatz 6 Wochen an einem sonnigen Standort ziehen.
Danach können Sie die Tinktur abfiltrieren und in dunkle Flaschen abfüllen. Ähnlich können Sie verfahren, wenn Sie ein heilsames Mazerat ansetzen möchten, das als Grundlage für eine Heilsalbe dienen soll. Es muss nur der Alkohol durch Olivenöl ersetzt werden. Nach dem Abfiltrieren können Sie einen Teil des Kamillenöls erwärmen, etwas Bienenwachs hinzugeben und so lange rühren, bis dieser geschmolzen ist. Füllen Sie die noch flüssige Salbe in saubere Salbendosen ab. Am besten wird die vielseitig verwendbare Kamille-Heilsalbe im Kühlschrank aufbewahrt.
Beachten Sie bei der Rezeptur die Dosierangaben, die auf der Verpackung von Ihrem kosmetischen Bienenwachs angegeben sind. So kann man sich genau ausrechnen, wie viel Gramm Bienenwachs für die gewünschte Kamillenölmenge benötigen wird, wenn man eine Salbe herstellen möchte.
Wildkräuter im Mai – der Rotklee
Rotklee finden Sie auf unzähligen Wiesen. Er ist ganz leicht an der erikafarbenen Blüte zu erkennen. Die Pflanze ist reich an Phytoöstrogen, Magnesium, Calcium, Vitamin C, B1 (Thiamin), B3 (Niacin) Kalium, sekundären Pflanzenstoffen, Isoflavonen und Flavonoide.

Die Blüten des Rotklees können Sie als Tee aufgießen oder als Bereicherung von Salaten und Smoothies verwenden, um von der blutreinigenden, entzündungshemmenden und Zell schützenden Wirkung des Klees profitieren zu können. Zudem wird der Blutfluss und der Gallenfluss angeregt, der Cholesterinspiegel gesenkt und Prostataerkrankungen vorgebeugt. Der hohe, natürliche Östrogengehalt des Rotklees reguliert den Hormonhaushalt von Frauen und Männern gleichermaßen. Ein ausgeglichener Hormonhaushalt wirkt nicht nur Osteoporose entgegen, er lässt Ihre Haut jünger erscheinen und Fältchen verschwinden. Sie fühlen sich jünger und aktiver, nehmen nicht so schnell zu und auch die Libido soll gesteigert werden.
Leider ist es kaum möglich, so viele Rotkleeblüten in den Speiseplan einzubauen wie man benötigen würde, um ein Östrogendefizit ausgleichen zu können. Sie können alternativ Ihren Hausarzt um Rat fragen, da Rotkleeextrakte als natürliches Therapeutikum im Handel angeboten werden.
Rotklee enthält ätherische Öle, die antimikrobiell, antimykotisch, antibakteriell, antioxidativ und antiviral wirken, wodurch das Immunsystem nachhaltig gesteigert wird. Die entzündungshemmende Wirkung ist den enthaltenen Salicylaten zu verdanken. Die Herztätigkeit wird durch Glycoside unterstützt, die ebenfalls im Rotklee enthalten sind. Sollten Sie einmal keinen Rotklee finden, sondern nur weiße Kleeblüten, den sogenannten Weißklee, können Sie die Blüten ebenfalls sammeln. Aus Weißkleeblüten kann man ebenfalls einen heilsamen Tee aufbrühen, der blutreinigend wirkt.
Die vielen Einsatzmöglichkeiten der Birkenblätter

Da Birkenblättertee harntreibend wirkt, wird er traditionell im Frühjahr Entschlackungstees beigemischt. Möchten Sie Birkenblättertee pur trinken? Verwenden Sie 1 EL frische, zerkleinerte Birkenblätter auf eine Tasse. Übergießen Sie die Birkenblätter mit siedendem Wasser, und lassen den Aufguß etwa 10 – 15 Minuten ziehen. Während einer Entschlackungskur sind 3 bis 4 Tassen Birkentee pro Tag empfehlenswert, wenn Sie eine maximale Therapiedauer von 4 Wochen nicht überschreiten. Ein Tipp: besonders schmackhaft und effektiv ist die Mischung von Birken-, Pfefferminz– und Brennnesselblättern. Sie können die frischen Birkenblätter auch trocknen (Dörrautomat), damit Sie immer einen kleinen Vorrat im Haus haben.
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Die positiven gesundheitliche Auswirkungen des Birkenblättertees: er wirkt harntreibend und entwässernd. Aufgrund dieses Effektes können Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte gelindert oder sogar ganz ausgeheilt werden und der Harntrakt wird besser durchspült. Dadurch können Krankheitserreger schneller ausgeschieden werden. Birkenblätter sollen zusätzlich antibiotisch wirken. Allerdings ist die Wirkung wissenschaftlich noch nicht vollständig bewiesen.
Allergiker, die unter einer Pollenallergie leiden, sollten auf Birkentherapien verzichten. Das aus der Birke herauslaufende Birkenwasser (wenn die Rinde eines Baumes im Frühjahr verletzt wird), soll eine ausleitende, entgiftende und stärkende Wirkung haben. Es ist allerdings nicht empfehlenswert, eine Birke deswegen „anzuzapfen“, da nicht alle Birken diese Prozedur überstehen und im Zweifelsfall eingehen.
Birkenblätter sind reich an Flavonoiden (Avicularin und Hyperosid), Quercetin, ätherischen Ölen, Phenolcarbonsäuren, Seifenstoffen und Vitamin C.
Wie beschrieben, wirken sich Birkenblätter positiv auf die Gesundheit aus. Sie sollten allerdings eine Überdosierung vermeiden (es könnte sonst zu Erbrechen, Übelkeit oder Durchfall kommen).
Nehmen Sie nicht mehr als 1,3 Gramm pulverisierte, getrocknete Birkenblätter, 7,5 ml Birkenblätterflüssigextrakt, 12 Gramm frische Birkenblätter oder 4 Gramm Trockenextrakt täglich zu sich.
Video©Kai Sackmann, Bilder©Titel/condesign, Kamille/cocoparisienne, Rotklee/JamesDeMers, alle CC0.0, Birkenblätter/smudge/CC2.0 f1