Verantwortungsvoller Umgang mit sozialen Medien bei Kindern und Jugendlichen

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit sozialen Medien bei Kindern und Jugendlichen ist wichtig – nicht zuletzt in Hinblick auf die mentale Gesundheit. Wer Vereinbarungen trifft, auf Inhalte achten, erklärt, aufklärt und Interesse zeigt, begleitet sein Kind auf dem Weg zu einem sicheren Umgang mit sozialen Medien, in dessen Rahmen die Vorteile der digitalen Welt voll genutzt werden können.

Soziale Medien früher und heute

Soziale Medien lassen uns miteinander in Kontakt treten und in Verbindung bleiben. Was früher nur postalisch oder per Telefon möglich war, kann heute ganz einfach über WhatsApp, Instagram, Twitter und Co erledigt werden. Der große Unterschied ist, dass durch die leichte Zugänglichkeit und die große Masse an Menschen, die sich auf den Social-Media-Kanälen bewegen, die Kontrolle über das Geschehen deutlich geringer ist. Diese mangelnde Kontrolle bereitet Eltern Sorgen. Doch genauso, wie Kinder auf verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr vorbereitet werden können, sind Aufklärung und Richtlinien der Weg zu einem verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien.

Vor- und Nachteile sozialer Medien

Die britische Royal Society for Public Health fand in einer Studie zum Thema Social Media und mentale Gesundheit bei Jugendlichen heraus, dass 91 Prozent, der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren soziale Medien zum Netzwerken nutzen. Dabei zeigte sich ein gewisses Suchtpotential bei der Social-Media-Nutzung. Darüber hinaus wurden 7 von 10 Jugendliche bereits Opfer von Cybermobbing. Zudem werden soziale Medien mit einem Anstieg von Ängsten und Depressionen bei jungen Menschen in Verbindung gebracht.

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Aber: Die Jugendlichen, die soziale Medien nutzen, fühlen sich durch die dort gepflegten Kontakte auch besser emotional unterstützt und ihr Zugang zu Gesundheitsinformationen und Erfahrungen anderer in Bezug auf (mentale) Gesundheit sind ebenfalls deutlich besser.

Gerade in der Zeit der Pandemie zeigten die sozialen Medien ihre Vorteile deutlich. Viele Jugendlichen konnten über Social Media auch während der Kontaktbeschränkungen Freundschaften pflegen und ausbauen.

Nutzungszeiten

Der Weg zu einem guten und verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien ist immer auch ein individueller und nicht zuletzt abhängig vom Charakter des Kindes. Strikte Empfehlungen zur Nutzungsdauer sind daher immer nur Richtwerte und Anhaltspunkte. In der Praxis empfiehlt es sich vor allem, die Kinder nach und nach an einen eigenverantwortlichen Umgang mit den sozialen Medien heranzuführen.

Während es für Kinder im Kindergartenalter noch sinnvoll sein kann, bestimmte Bildschirmzeiten pro Tag vorzugeben, kann mit einem Grundschulkind bereits ein wöchentliches Kontingent vereinbart werden, das es sich selber einteilt. Dies sorgt frühzeitig für einen wichtigen Lerneffekt. Denn spätestens ab dem Teenageralter geht die elterliche Kontrolle über die Bildschirmzeiten nach und nach verloren. Wichtig ist, auch dann noch im Blick zu behalten, ob das Kind Freundschaften weiter persönlich pflegt, die Schulnoten im grünen Bereich sind und der Jugendliche noch andere Hobbys hat. Ist dies nicht der Fall, sollte das Gespräch gesucht und gemeinsam eine Lösung gefunden werden.

Inhalte und Datensicherheit

Die richtige „Dosierung“ der sozialen Medien ist eine Sache. Ein besonderes Augenmerkt sollte zudem auf den Inhalten liegen. Bei kleinen Kindern können Sicherheitsfunktionen am Endgerät genutzt werden. Doch sollte bereits rechtzeitig mit den Kindern über die potentiellen Gefahren von Social Media geredet werden.

Wie kann ich mich vor Cybermobbing schützen? Wie verhalte ich mich selbst fair im Netz? Wie kann ich Daten und Privatsphäre schützen? Wie finde ich heraus, welche Infos seriös sind und welche nicht? Dies alles sind Fragen, die immer wieder einmal besprochen werden sollten.

Was zudem nicht nur bei älteren Kindern wichtig ist: Interesse zeigen für das, was das Kind im und am Netz gerade spannend findet.

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