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Das Gesundheitswesen und die dortigen Arbeitsbedingungen stehen gerade jetzt in der Coronakrise im Zentrum der Aufmerksamkeit. Besonders der Bereich Pflege und hier wieder die Pflege von Senioren wird aufgrund der Altersstruktur Deutschlands auch nach der Bewältigung dieser Krise immer wichtiger werden.
Um den chronischen Personalmangel in den Griff zu bekommen, müssen die Arbeitsbedingungen attraktiv genug gestaltet werden. Das gilt umso mehr, als das die Entlohnung von Pflegekräften eher im bescheidenen Bereich angesiedelt ist. Ein Vorbild ist hier Dr. Rainer Voigt aus Unterhaching, der als Top Arbeitgeber ausgezeichnet ist.
Was ist ein Arbeitgebersiegel?
Ein Arbeitgebersiegel ist eine Auszeichnung für einen Arbeitgeber, der am Ende eines Evaluationsprozesses steht.
Bestimmte Kriterien werden überprüft und die erfolgreiche Prüfung führt zur Verleihung des Siegels, das dann vom Unternehmen in seiner Kommunikation verwendet werden darf.
Heute gibt es in Deutschland über 200 verschiedene Arbeitgebersiegel. Sie unterscheiden sich nach der Gewichtung verschiedener Qualitäten, auf die Arbeitnehmer besonderen Wert legen.
Was sind Beispiele für Arbeitgebersiegel?
Eines der bekanntesten ist sicher das Siegel „Top Arbeitgeber“, das vom Deutschen Institut für Qualitätsstandards und -prüfung (DIQP) verliehen wird. Grundlagen sind Befragungen von Mitarbeitern, dem Management und eine Erhebung der Arbeitgeberleistungen.
Andere Siegel sind „Great place to work“ oder der „TÜV ausgezeichnete Arbeitgeber“. Insgesamt stehen schon so viele Siegel zur Auswahl, dass es systematische Bewertungen oder „Siegel der Siegel“ gibt. Auf der Webseite label-online.de findet sich eine solche Beurteilung und in dieser hat das Siegel „Top Arbeitgeber“ des DIQP in allen Kategorien die höchste Punktezahl erreicht.
Was für Kriterien werden von Arbeitgebersiegeln beurteilt?
Grundsätzlich stellen die Arbeitgebersiegel den Anspruch, die Attraktivität einer Arbeitsstelle für die angestellten Mitarbeiter einzuschätzen und mit dem Siegel das Erreichen eines bestimmten Niveaus zu bestätigen. Genau wie potentielle Mitarbeiter nicht alle auf dieselben Punkte gleich viel Wert legen, gewichten auch die Kriterien der Arbeitgebersiegel die einzelnen Aspekte unterschiedlich stark.
Was für Kriterien werden für die Siegel angelegt?
Zumindest oberflächlich betrachtet ist die Bezahlung ein einfach zu beurteilender Punkt. Damit in Zusammenhang steht aber natürlich, was der Mitarbeiter für diese Bezahlung leisten muss. Im engeren Sinn betrifft das Arbeitszeitmodelle und die familienfreundlich gestalteten Arbeitsbedingungen.
Auch die beste Bezahlung kann auf Dauer nicht überzeugen, wenn die allgemeinen Betriebsbedingungen als ungut empfunden werden. Kriterien für ein Arbeitgebersiegel sind deshalb auch das Arbeitsklima und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Diese ist nicht nur für jeden am Anfang des Arbeitsverhältnisses wichtig, sie stellt auch die Grundlage für den Aufbau eines funktionierenden Teams dar.
Dieser Aufbau liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, die entsprechend kompetent sein müssen. Dafür ist von Seiten des Arbeitgebers eine geeignete Führungskräfteentwicklung erforderlich. Damit die Ressourcen aller Mitarbeiter dem Arbeitgeber auch tatsächlich nützen, geht es auch um das Kriterium der Mitarbeiterentwicklung und Talentförderung.
Was nützt ein Arbeitgebersiegel den Stellenbewerbern?
Mit einer kurzen Recherche über die genauen Kriterien eines Arbeitgebersiegels stehen dem Bewerber Informationen über einen möglichen zukünftigen Arbeitsort zur Verfügung. Das ist besonders für Berufseinsteiger von Interesse, die noch über wenige andere Informationsquellen verfügen.
Was bringt ein Arbeitgebersiegel einem Unternehmen?
Es bietet dem Unternehmen eine Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Stellenmarkt zu positionieren. Heute haben zumindest 75 Prozent aller Stellensuchenden schon von Arbeitgebersiegeln gehört. Nachdem es eine so große Auswahl von Siegeln gibt, sollte für die meisten Unternehmen ein geeignetes Siegel dabei sein. Gar keines zu haben kann dann zu einem Nachteil werden, da die Stellensuchenden dem Unternehmen eine nachlässige Haltung dem eigenen Betriebsklima und -image unterstellen könnten.
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