Bandscheibenvorfälle: diese Therapiemöglichkeiten gibt es

Bandscheibenvorfälle sind Verletzungen an den zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule liegenden Bandscheiben. Gelegentlich bleiben solche Bandscheibenvorfälle unbemerkt, oftmals gehen sie aber mit starken Rückenschmerzen einher. Es gibt verschiedene Techniken, um einen Bandscheibenvorfall zu therapieren. Drei davon werden im Folgenden vorgestellt.

Was sind Bandscheibenvorfälle?

Die Bandscheiben sind „Puffer“, die zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule liegen und verhindern, dass diese aufeinander stoßen. Jede Bandscheibe besteht aus einem gallertartigen Kern, der von einem Bindegewebe umgeben ist. Bei einem Bandscheibenvorfall verschiebt sich der Kern und das ihn umgebende Material bricht. Die austretende Masse drückt dann auf die umliegenden Nerven, was zu Rückenschmerzen und im schlimmsten Fall zu einer Lähmung führen kann. Die meisten Bandscheibenvorfälle betreffen Menschen zwischen 30-50 Jahren und werden durch eine Abnutzung der Bandscheiben verursacht. Möglichkeiten zur Therapie gibt es einige.

Quelle: Video-Visite Dr. Weigl – Bandscheibenvorfall: Was sind Prolaps, Protrusion & die Bandscheiben? Spezifischer Rückenschmerz

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Konservative Therapien bei Bandscheibenvorfällen

Konservative Therapien dienen zunächst der Schmerzlinderung und der Aufrechterhaltung der Beweglichkeit. Es geht nicht darum, die Ursache des Bandscheibenvorfalls zu beseitigen, sondern darum, seine Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Erfolge vieler konservativer Therapien sind darauf zurückzuführen, dass die ausgetretene Masse vom Körper selbst abgebaut und somit der Druck auf den Wirbelnerv gelöst wird. Ebenfalls ist es möglich, dass sich eine Bandscheibenvorwölbung spontan zurückbildet, wenn der Körper geschont wird. Um dem Körper Zeit für seine selbstheilenden Fähigkeiten zu geben, werden bei den konservativen Therapien Schmerzmittel und Bettruhe verschrieben.

In einigen Fällen helfen zudem Wärmetherapien mittels Fango-Packungen. Spannungslösende Medikamente sorgen für einen kurzzeitigen Druckabbau und erhöhen hierdurch die Beweglichkeit. Massagen sind nur zu empfehlen, wenn die Schmerzen während der Therapie nicht verstärkt werden. Nach der Behandlung des Bandscheibenvorfalls müssen physiotherapeutische Maßnahmen ergriffen werden, um den Rücken zu stärken und weitere Fehlhaltungen zu verhindern.

Operative Therapien bei Bandscheibenvorfällen

Operative Therapien empfehlen sich dann, wenn die konservativen Therapien nicht die gewünschten Wirkungen erzielen. Zwar stellt eine Operation immer ein Risiko dar, die statistischen Erfolgswerte sind hingegen überzeugend. So sind 80% der operierten Patienten dauerhaft beschwerdefrei und können deutlich schneller wieder am Alltagsleben teilnehmen als konservativ therapierte Patienten. In den meisten Fällen wird bei einer solchen Operation ein mikrochirurgischer Eingriff vorgenommen.

Der Chirurg verschafft sich über einen kleinen Schnitt am Rücken Zugang zu dem betroffenen Bereich. Nun wird das ausgetretene Gewebe entfernt. Hierbei wird während der gesamten Operation das Rückenmark gezielt geschützt. Zudem werden Engstellen beseitigt, damit der Wirbelkanal möglichst breit ist und kein unerwünschter Druck auftritt. Die Therapie lässt sich minimal invasiv durchführen, sodass nur sehr kleine Narben zurückbleiben.

Alternative Therapien bei Bandscheibenvorfällen

Verschiedene Techniken der Alternativmedizin erzielen bei Bandscheibenvorfällen gute Ergebnisse. So hilft häufig Akupunktur dabei, die Schmerzen zu lindern und zeitweise Verbesserungen herbeizuführen. Massagen sind bei Kreuzschmerzen hilfreich, sollten aber abgebrochen werden, wenn der Druck auf die Nerven und damit die Schmerzen durch die Behandlung verstärkt werden. Chiropraktische Manipulationen sind immer dann sinnvoll, wenn die Rückenschmerzen kurzzeitig auftreten und nicht chronisch sind. Nicht zuletzt führt Yoga oftmals zu einer Entspannung des Körpers und somit zu einem Druckabbau und einer Linderung der Schmerzen.

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