Der richtige Fußboden für Allergiker: Teppich oder Parkett?

Teppiche und Allergien

Immer wieder hört und liest man, dass Teppiche bzw. Teppichböden für Allergiker ungeeignet sind, da sie die Ansiedlung von Hausstaubmilben begünstigen. Sind Parkett oder Laminat die bessere Alternative?

Allergiker entscheiden sich zumeist für Parkett, Laminat, Fliesen oder andere wischbare Bodenbeläge. Derartige Hartböden müssen dann fast täglich gewischt und gesaugt werden, damit sich keine „Staubmäuse“ oder Ähnliches bilden. Zudem sind sie häufig fußkalt, wenn nicht eine Fußbodenheizung installiert ist, und würden viel gemütlicher wirken, wenn zusätzlich noch Naturteppiche in den Wohnbereichen liegen würden.

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Wenn Sie an Ekzemen, Lebensmittelallergien oder Anaphylaxie leiden, wird die Wahl des Bodenbelags natürlich keinen wirklichen Unterschied machen, aber er wird Ihnen einen schönen, leicht zu reinigenden und hygienischen Bodenbelag bieten, der Hausstaubmilben und andere Allergene fernhält.

Parkett aus Laubhölzern für Allergiker

Laubholzböden, zum Beispiel Parkett aus Eiche, Ahorn, Birke, Buche, Esche oder Kirsche, können eine gute Wahl für jeden sein, der einen Allergiker in der Familie oder im Haushalt hat oder selber Allergiker ist . Es gibt viele verschiedene Arten von Allergien, daher beziehe wir uns für den Zweck dieses Artikels auf Allergien, die mit in der Luft übertragenen Partikeln zusammenhängen, wie z.B. Asthma.

Die Wahl Ihres Bodenbelags kann Allergiker stark beeinträchtigen. Teppiche und Teppichböden können Allergene wie Staub, Schmutz und Tierhaare enthalten. Bei einem Parkettboden können sich die Allergene nirgends verstecken, wenn diese gut mit einem Parkettlack versiegelt und einem Parkettöl gepflegt sind.

Stefan Domke, Profi für Parkett aus Berlin, schreibt dazu in seinem Blog:

Wer besonders stark an einer Allergie leidet, sollte bei der Wahl des Parkettöls besonders auf die Beschaffung und die Inhaltsstoffe des Mittels achten. Allergiker sind empfindlicher als Menschen, die keine Allergie haben, deshalb ist die Wahl des richtigen Mittels umso wichtiger. Es wird deshalb empfohlen, einen lösungsmittelfreien Parkettlack oder ein lösungsmittelfreies Parkettöl zu verwenden.

Quelle: https://www.domke-parkett.de/blog/parkettboden-allergiker/

Teppiche und Teppichböden können sich als schwierig zu reinigen erweisen. Selbst ein moderner, leistungsstarker Staubsauger kann nicht den gesamten Staub und Schmutz entfernen. Ein Laminat oder Parkett aus Hartholz können leichter sauber halten. Schließlich können sich Hausstaubmilben und Hautschuppen nirgendwo verstecken.

Doch es gibt eine Möglichkeit trotz Allergie nicht auf Teppiche verzichten zu müssen …

Teppiche für Allergiker verbessern das Raumklima

Es gibt Erkenntnisse, die belegen, dass Teppiche aus Naturfasern sehr wohl in Haushalten liegen können, die von Allergikern bewohnt werden. Wollteppiche besitzen einen Anteil an Wollfett, das in der Lage ist, Staub zu binden und aus der Atemluft zu entfernen. Diese reinigende Wirkung hält über Jahre hinweg an. Durch einfaches Absaugen mit dem Staubsauger lassen sich dann alle gebundenen Staubpartikel wieder entfernen. Langfristig fühlen sich dann Allergiker in Räumen wohler, in denen sich Teppiche befinden, als in anderen Räumlichkeiten. Das Wohlbefinden wird auf verschiedenen Ebenen gesteigert. Nicht nur die saubere Raumluft ist angenehm, sondern auch die Farbakzente, die man mit Teppichen setzen kann.

Auf die Qualität kommt es beim Teppich an

Wer unter Allergien leidet und sich einen Teppich kaufen möchte, sollte daher unbedingt auf Qualität achten. Das Asthmarisiko kann sogar gemindert werden, wenn sich Teppiche im Raum befinden. Im Handel kann man sich nach unterschiedlichen Qualitäten von Teppichen erkundigen. Mittlerweile gibt es sogar ein Gütesiegel, welches bescheinigt, dass bestimmte Teppiche für Allergiker geeignet sind. Damit es beim Saugen der Teppiche nicht zu einer Belastung der Raumluft kommt, sollte man sich zusätzlich zu einem qualitativ hochwertigen Teppich einen Staubsauger anschaffen, der mit speziellen Filtern ausgestattet ist. So kommen bei der regelmäßigen Reinigung der Teppichflächen nicht erneut Staubpartikel oder Allergene in die Atemluft.

Wer unter einer Hausstauballergie leidet, muss daher nicht auf gewisse Annehmlichkeiten in den eigenen vier Wänden verzichten. Teppiche werden seit Urzeiten in menschlichen Behausungen verwendet. Sie unterstützen nicht nur den eigenen Stil, sondern sorgen auch für Gemütlichkeit und eine angenehme Raumatmosphäre. Teppiche für Allergiker sind für alle Wohnbereiche erhältlich.

Teppiche ohne Kinderarbeit herstellen
Das Logo weist auf die Mitgliedschaft hin. Zum Beispiel von Traumteppich.

Aber ebenso wichtig ist es darauf zu achten, dass der Teppich nicht von Kindern hergestellt wurde. Wer sicher gehen möchte, sollte sich nur an einen Teppichhändler wenden, der Mitglied bei Care & Faire ist (Care & Faire ist eine Brancheninitiative des Europäischen Teppichhandels gegen Kinderarbeit bei der Teppichproduktion). Zu erkennen ist die Mitgliedschaft durch das Care & Faire Logo.

Bevor man sich für einen Teppich entscheidet, sollte man daher genau die Herstellerangaben studieren und sich ausführlich im Fachhandel beraten lassen.

Studie des Asthmabundes DAAB e.V: Teppichboden angeblich besser als ein glatter Boden für Allergiker geeignet

Das Ergebnis einer Studie des DAAB e.V lässt aufhorchen, da es suspekt klingt, aber dennoch wahr zu sein scheint, dass es auch für Allergiker möglich ist Teppiche zu verwenden. Die Ergebnisse der Studie zeigen nämlich, dass die Feinstaubkonzentration auf Teppichböden sogar geringer sei, als auf glatten Böden.

Feinstaubkonzentration auf glatten Böden, wie Parkett
Feinstaubkonzentration auf glatten Böden, wie Parkett (Quelle: DAAB e.V)

Die rote Linie in den Diagrammen markiert den Grenzwert für Feinstaub von 50 μg/m³ in Deutschland in der Außenluft. Dieser Wert stammt aus einer EU-Richtlinie (1999/30/EG), die am 01.01.2005 Umgesetzt wurde.

Feinstaubkonzentration auf Teppichböden
Feinstaubkonzentration auf Teppichböden (Quelle: DAAB e.V)

Teppiche und Parkett lassen sich also auch für Allergiker wunderbar kombinieren. Man muss sich nicht für das Eine oder Andere entscheiden. Allerdings sollte man auf stetige Sauberkeit der Teppich- und Parkettböden achten.

Titelfoto©traumteppich.com

1 Kommentar

  1. Das ist richtig. Glatte Böden bieten nur dann einen Vorteil gegenüber Teppichböden, wenn sie mindestens 2x/ Woche nass gewischt werden, da sich hier der Staub sehr viel leichter aufwirbeln lässt.
    Wenn aber Teppichboden, dann kurzflorig und Reinigung mit einem Staubsauger mit sog. HEPA-Filter. Wichtiger für den Hausstaubmilbenallergiker ist allerdings die Versorgung mit allregendichten Bettbezügen, da die Bettstatt DER Lebensraum der Hausstaubmilben ist.

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