Welche Ursachen hat Haarausfall und was hilft dagegen?

Welche Ursachen hat Haarausfall und was hilft dagegen?

Haarausfall ist nicht nur ein Problem von Männern. Auch Frauen leiden darunter, vor allem nach den Wechseljahren. Der Verlust der Haare zeigt sich mit verschiedenen Formen. Häufig ist schon am Erscheinungsbild erkennbar, welche Ursache vorliegt.

Um den Haarverlust effektiv zu behandeln, muss die Ursache ermittelt werden. Haarausfall ist selbst keine Krankheit, doch kann er ein Symptom verschiedener Krankheiten sein. Daher sollte der Arzt konsultiert werden, um die Ursache festzustellen.

Wann liegt ein Haarausfall vor?

Es ist völlig normal, dass täglich Haare ausfallen. Sind es aber über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag, liegt ein Haarausfall vor. Abhängig von der Art und Ursache kann er zur kompletten Haarlosigkeit führen. Schreitet der Haarverlust weiter fort, werden die Haare immer dünner, sodass die Kopfhaut sichtbar wird. Es können sich aber auch kahle Stellen auf der Kopfhaut bilden. Mit der Sammelprobe ist einfach feststellbar, ob ein Haarausfall vorliegt. Wer glaubt, unter Haarverlust zu leiden, sollte über einen Zeitraum von zwei Wochen täglich die Haare aus Kamm, Bürste, Duschabfluss sowie von Kleidung und Bettwäsche sammeln und zählen.

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Foto©Zach Betten/unsplash

Ursachen von Haarausfall

Haarausfall hat viele Ursachen und tritt in verschiedenen Formen auf. Die häufigste Form ist die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarausfall. Er tritt bei zahlreichen Männern auf und zeigt sich mit einer Tonsur am Oberkopf, einem zurückweichenden Haaransatz und Geheimratsecken. Auch bei Frauen kann er auftreten, doch zeigt er sich dann mit immer dünner werdenden Haaren um den Mittelscheitel.
Haarausfall tritt aber auch noch in anderen Formen auf und hat noch weitere Ursachen:

  • Kreisrunder Haarverlust mit etwa münzgroßen, runden, kahlen Stellen wird häufig durch Stress, aber auch durch Autoimmunkrankheiten verursacht.
  • Diffuser Haarausfall tritt gleichmäßig auf dem gesamten Kopf auf und zeigt sich mit immer dünner werdenden Haaren. Die Ursachen können Einnahme von Medikamenten, ungesunde Ernährung, Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, Stress, Infektionskrankheiten mit Fieber oder Autoimmunerkrankungen sein.
  • Mechanischer Haarausfall entsteht, wenn die Haare durch falsches Kämmen, häufiges Föhnen und straffes Zurückbinden zu stark strapaziert werden und dann irgendwann ausfallen. Eine Form des mechanischen Haarausfalls ist auch das zwanghafte Ausreißen der Haare.
  • Vernarbender Haarausfall, bei dem sich an den kahlen Stellen Narben bilden und dann keine Haare mehr wachsen, kann durch Autoimmunerkrankungen, Ekzeme oder Infektionen der Kopfhaut verursacht werden.

Haarausfall kann noch weitere Ursachen haben. Bei Frauen wird er häufig durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht, beispielsweise in der Schwangerschaft, Stillzeit oder nach den Wechseljahren. Auch der Befall der Kopfhaut mit Pilzen oder Bakterien sowie genetische Ursachen können zu einem Haarverlust führen. Bei einer Chemo- oder Strahlentherapie kommt es meistens zu einem Totalverlust der Haare. Die Haare wachsen zumeist wieder nach, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.

Ursache für den Haarausfall ermitteln

Um den Haarausfall erfolgreich zu behandeln, muss die Ursache ermittelt werden. Bei einer androgenetischen Alopezie sind die Ursachen erblich bedingt und komplex. Die Ursache ist ein Überschuss des männlichen Sexualhormons Testosteron, das in Dihydrotestosteron umgewandelt wird und die Haarwurzeln schädigt. Wer unter einem diffusen Haarausfall leidet, sollte seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten analysieren. Stress kann ebenso die Ursache sein wie falsche Haarpflege mit aggressivem Shampoo oder eine ungesunde Ernährung. Auch eine Diät kann einen diffusen Haarausfall verursachen. Lässt sich die Ursache nicht ermitteln, muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Ursachenforschung durch den Arzt

Haarausfall kann ein Symptom verschiedener Erkrankungen wie Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis oder anderer Autoimmunerkrankungen sein. Auch ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, hinter dem auch eine gestörte Verdauung stecken kann, verursacht manchmal Haarausfall. Es ist daher wichtig, einen Arzt zu konsultieren. Kann der Hausarzt die Ursache nicht durch eine Blutuntersuchung und ein Anamnesegespräch ermitteln, wird er den Patienten an den Hautarzt überweisen. Der Hautarzt untersucht Kopfhaut und Haare. Er kann eine Haarprobe mit Haarwurzeln entnehmen und die Haare analysieren. Er erkennt Kopfhauterkrankungen und nimmt, wenn erforderlich, weitere Untersuchungen vor. Hat der Haarausfall eine krankhafte Ursache, muss die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden, um den Haarausfall zu stoppen oder die Haare wieder nachwachsen zu lassen.

Was tun gegen Haarausfall?

Häufig lässt sich ein Haarausfall durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung langfristig stoppen. Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate sind nicht immer erforderlich. Wird der Haarausfall durch Medikamente verursacht, kann der Arzt mitunter ein alternatives Medikament verordnen. Eine androgenetische Alopezie kann nicht mit einer Umstellung der Ernährung und einer gesunden Lebensweise behandelt werden.

Bei Männern ist eine Behandlung mit Finasterid möglich, das als Wirkstoff in Propecia enthalten ist. In stärkerer Konzentration wird der Wirkstoff zur Behandlung gutartiger Prostata-Vergrößerungen verwendet. Da das Medikament starke Nebenwirkungen hat, ist es rezeptpflichtig. Alternativ dazu kann die Kopfhaut mit Minoxidil behandelt werden, das die Durchblutung der Kopfhaut fördert, aber nicht immer frei von Nebenwirkungen ist. Es wurde ursprünglich als Blutdrucksenker verwendet. Alternativ können verschiedene pflanzliche Produkte helfen, die gut verträglich sind und die Haarwurzeln stärken.

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