Der große Wiesenknopf – gesund, schmeckt, wiederentdeckt

Wie unterstützt der große Wiesenknopf die Gesundheit?
Wie unterstützt der große Wiesenknopf die Gesundheit?

Der große Wiesenknopf ist heute kaum noch bekannt. Dabei hat er nicht nur heilende Kräfte, sondern schmeckt auch als Gewürz zu vielen Gerichten.

Botanische Erkennungsmerkmale des Wiesenknopfes

Bei dem großen Wiesenknopf handelt es sich um eine Halbrosettenstaude, die zumeist etwa 60 Zentimeter hoch wird (manchmal bis zu 1 Meter). Die mehrjährige und winterharte Pflanze entwickelt kräftige, dunkelbraune Wurzeln. Die satt- bis hellgrünen Blätter haben eine feine Fiederung. An der Blattunterseite kann die Blattfarbe blaugrün erscheinen. Die Blattränder, der sich wechselseitig gegenüberstehenden Blätter (v-förmig), sind klar erkennbar gesägt. Stängel und Blätter besitzen eine glatte Oberfläche und sind nicht behaart. Die Blütezeit beginnt je nach Standort ab Mitte Juni und reicht bis in den September hinein. Die dunkelroten Blüten können aus 30 bis 40 Einzelblüten bestehen (bei einer Länge zwischen 2 – 6 Zentimeter). Aus den zwittrigen Blüten bilden sich dunkel- bis hellbraune, schrumpelig anmutende Nussfrüchte.

Wie unterstützt der große Wiesenknopf die Gesundheit?

Die Blattränder des Wiesenknopfes sind klar erkennbar gesägt.
Die Blattränder des Wiesenknopfes sind klar erkennbar gesägt.

Botanisch gesehen gehört der große Wiesenknopf zur Familie der Rosengewächse (Rosacea). Er kann therapeutisch gegen Hämorrhoiden, Blutungen, Geschwüre, Wunden, Darmkatarrhen und Zahnfleischentzündungen (die Wurzel der Pflanze) verwendet werden. Die Wirkung ist zusammenziehend (adstringierend), entgiftend, blutungsstillend (hämostyptisch), blutreinigend, harntreibend, antioxidativ, antibakteriell, schmerzlindernd und tonisierend.

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Besonders gut gedeiht die Pflanze auf wechselfeuchten Moor- und Nasswiesen. Die klassische Sammelzeit ist von Juli bis August. Für die therapeutischen Anwendungen können sowohl das Kraut, wie auch die Wurzel verwendet werden. Das Kraut ist reich an Vitamin C, Flavonoiden, Saponinen und Gerbstoffen.

Verschiedene Verwendungsarten

Junge Triebe können hervorragend für die Zubereitung von Wildkräutersalaten verwendet werden. Ältere Triebe sind nicht ungesund, schmecken aber nicht mehr so gut. Je älter und kräftiger die Triebe des Wiesenknopfes werden, desto bitterer wird ihr Geschmack. Zu viel gepflückte Pflanzen- und Wurzelteile kann man in Essig oder Öl einlegen und dadurch konservieren. Die Blätter geben einen aromatischen Beigeschmack als Gewürz von Kräuterbutter, Kräuterquark, Suppen und Saucen. Allerdings sollten die fein gehackten Blätter erst am Ende der Kochzeit (Suppe oder Sauce) den Speisen zugefügt werden, da sie durch das Erhitzen schnell an Geschmack verlieren.

Gegen Durchfall oder Darmkatarrh kann aus 2 TL frischer Pflanzenteile ein Kräuteransatz hergestellt werden. Die Pflanzenteile werden fein zerkleinert und mit 400 ml kaltem Wasser angesetzt. Dieser Kräuteransatz sollte etwa 8 Stunden durchziehen, und dann abgeseiht werden. Das schluckweise Trinken bringt die gewünschte Linderung.

Eine alkoholische Wiesenknopftinktur kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Die innerliche Anwendung (3 x 10 bis 20 Tropfen am Tag) kann den Kräuterauszug bei einer Durchfallerkrankung oder einem Darmkatarrh ersetzen. Die äußerliche Anwendung der Tinktur hat sich bei schlecht heilenden Wunden und Verbrennungen sehr bewährt.

Für die Herstellung können Wurzelteile und das Kraut der Pflanze verwendet werden. Die frischen Pflanzenteile werden fein zerkleinert und in ein durchsichtiges Schraubglas gegeben. Hinzu kommt hochprozentiger Alkohol (mindestens 40-prozentiger Wodka oder Doppelkorn). Das Schraubglas sollte 4 bis 6 Wochen an einem hellen Ort stehen, und mindestens einmal am Tag leicht geschüttelt werden. Nach spätestens 6 Wochen kann die Tinktur abgefiltert, und in dunkle Tropfflaschen gefüllt werden. Die Aufbewahrung an einem dunklen Ort ist empfehlenswert.

Wissenschaftler beschäftigen sich noch mit der Erforschung, ob Polysaccharide aus dem Wiesenknopf das Absterben von Krebstumoren begünstigen können.

Eventuelle Nebenwirkungen

Der große Wiesenknopf kann auch überdosiert werden. Das Kraut führt dann zu Magenbeschwerden oder Übelkeit. Therapeutische Anwendungen sollten daher immer nur zeitlich begrenzt und nicht über einen langen Zeitraum hinweg stattfinden. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt.

Der Wiesenknopf im Handel oder Garten

Sie können die Wiesenbibernelle nicht nur in der Natur sammeln, sondern auch als Wildpflanze im Garten kultivieren. Aufgrund der schönen Blüten ist die Wiesenbibernelle in jedem Garten eine optische Bereicherung. In manchen Bundesländern, vor allem in Hessen, wird der große Wiesenknopf auch als Würzkraut (er ist Bestandteil der „Grünen Sauce“) im Handel angeboten.

Bilder©/Titel/LittleThought/CC0.0, Artikel/Dalgial/CC3.0, f1

2 Kommentare

  1. Das ist der Grund, warum ich Blogs so liebe. Denn bisher habe ich noch nie von dem Wiesenknopf gehört. Höchst interessanter Beitrag und wirklich schön geschrieben -DANKE.

    Ich versuche immer wieder mal auf meine Gesundheit zu achten. Ich bin zumindest immer bemüht. Jetzt muss ich nur mal schauen, wo ich bei uns den Wiesenknopf bekomme. Mich würde auch mal interessieren, welche Vitamine der Wiesenknopf hat. Weißt Du das vielleicht?

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