Eine kleine Geschichte des Schwimmens

Schwimmen ist gesund

Heute ist das Baden und Schwimmen für uns etwas ganz Normales. Schon im Kinderalter lernen wir Schwimmen. Und wer es einmal kann, verlernt es nicht mehr.

Es ist eine ganz hervorragende Sportart, um bis ins hohe Alter fit zu bleiben. Der Körper schwebt sozusagen durch´s Wasser, die Gelenke werden geschont und das Herzkreislaufsystem angekurbelt.

Und wer konnte als erster schwimmen – Adam?

Na, – wohl eher nicht. Es ist schwierig zu sagen, ab wann der Mensch das Schwimmen für sich entdeckte. Die wahrschein- lich ältesten Anhaltspunkte fand man ausgerechnet dort, wo es heute nur extreme Hitze und Sand gibt: in der Lybischen Wüste! Auf dem Hochplateau Gilf Kebir entdeckten Forscher eine Höhle, an deren Wänden Menschen in schwimmender Haltung zu erkennen sind. Sie führen einen Gleichschlag aus, eine Art Brustschwimmen. Die Felsmalereien sind etwa 8000 Jahre alt.

Forscher gehen davon aus, dass bereits unsere steinzeitlichen Vorfahren schwimmen konnten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Schwimmer konnten Hindernisse überwinden, hatten Jagdvorteile und konnten sich gegebenenfalls vor Feinden retten.

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Altägyptische Hieroglyphen zeigen heute, das Könige und deren Hofstäbe für ihre Kinder persönliche Schwimmlehrer beschäftigten. Schwimmen gehörte zum guten Ton Und sogar Frauen schwammen.

Im antiken Rom wurde Schwimmen eher zu militärischen Zwecken gelehrt. Die Legionäre mussten in der Lage sein, sich mit ihren Rüstungen über Wasser zu halten. Parallel entwickelte sich in der Zivilgesellschaft eine ausgeprägte Badekultur. Bis heute spiegeln die prachtvollen Bäder den Reichtum der Kaiser, Könige und Patrizier wider. Ein Bäderbesuch dauerte viele Stunden. Sie waren wichtige Orte für gesellschaftliche und politische Transaktionen.

Im europäischen Mittelalter änderte sich das Bild jedoch grundlegend. Da es mit der Enthüllung des Körpers einherging, wurde das Schwimmen und Baden bekämpft. Wasser galt fortan als gefährliches Element. Es entstanden Geschichten von Dämonen und Monstern, die unter der Oberfläche lauerten. Ebenso wurde Wasser verteufelt, Ursprung von Krankheiten und moralischer Verwerfung zu sein.

schwimmen macht nicht nur kindern spaß
Foto/Sherif Salama/CC2.0

Es dauerte noch bis zum 17. und 18. Jahrhundert, bevor die Aufklärung ein allmähliches Umdenken bewirkte. Aufklärer wie der John Locke oder Jean Jacques Rousseau legten den Grundstein dafür, dass Schwimmen wieder gesellschaftsfähig wurde. In Deutschland sorgte Johann Christoph Friedrich Guts-Muths für den nötigen Umschwung. Seiner Überzeugung nach sollte Schwimmen ein Hauptbestandteil der Erziehung sein.

Seit den 60er Jahren machen viele Kinder im Rahmen des Schulsports ihr Seepferdchen. Schwimmen ist mittlerweile zum festen Faktor unserer Bewegungskultur geworden.

Es entwickeln sich ständig neue Trends wie z.B. Aquajogging und -fitness. Und so wird es wohl weiter gehen ….

 Titelfoto©simplyswimuk/CC2.0