„Grüne“ Stromerzeugung

Alternative Möglichkeiten zur herkömmlichen Stromerzeugung
Alternative Möglichkeiten zur herkömmlichen Stromerzeugung

„Grüne“ Stromerzeugung und Nachhaltigkeit – Begriffe, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Es fing an auf dem Gebiet der Ernährung. Mittlerweile gibt es zahlreiche Ansichten darüber, wie man sich nachhaltig ernähren kann, zum Beispiel vegetarisch, vegan, frutarisch, regional oder auf Selbstversorger-Basis. Dieser Trend ging schließlich über auf andere Produkte, welche konsumiert werden: Kleidung aus biologisch und fair gehandelter Baumwolle, Online-Zeitungen, um den Papierverbrauch einzuschränken, Duschbäder und Cremes ohne Zusatzstoffe.

Doch wo bleibt der Strom?

Dass bei Interesse einer nachhaltigen Lebensweise auch der Strom berücksichtigt werden muss, weiß man schon lange. Es handelt sich jedoch um ein Gebiet, von welchem die meisten sich distanzieren, da sie denken, sie hätten keinen direkten Einfluss darauf. Strom ist nicht direkt sichtbar und seine Erzeugung wird von „Anderen“ geregelt. Doch mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zur herkömmlichen Stromerzeugung und diese sind sehr wichtig, denn die Stromerzeugung, wie sie im Moment noch zum größten Teil praktiziert wird, ist alles andere als gut für unsere Umwelt. Wer ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt hat, sollte sich also auch unbedingt mit diesem Gebiet beschäftigen und seine Möglichkeiten abklären. Vegane Energiegewinnung könnte ein Ansatz sein.

Meist wird der Strom durch Wärmekraftwerke produziert. Hier werden fossile Brennstoffe wie Gas, Braunkohle, Steinkohle oder Erdöl verbrannt. Der entstehende Wasserdampf wird mit Druck durch Turbinen gepresst und diese dadurch angetrieben. Die Rotationsenergie der Turbine wird in elektrische Energie umgewandelt und der entstandene Strom ins öffentliche Stromnetz geleitet. Das Problem in diesem Falle ist, dass durch die Verbrennung gefährliche Abgase entstehen, welche in die Atmosphäre abgegeben werden. Unter anderem entsteht auch CO2, welches die Erderwärmung vorantreibt.

ein Angebot von gesunex

Außerdem müssen die Wärmekraftwerke in der Nähe von Wohnsiedlungen gebaut werden, da es nicht möglich ist, den Strom über weite Strecken zu transportieren. Das zweite Problem ist, dass Rohstoffe verwendet werden, die nicht unendlich auf der Erde vorhanden sind. Man sollte sich also schon jetzt unbedingt Gedanken über die Stromerzeugung in der Zukunft machen, wenn die Ressourcen verbraucht sind, gerade da der Stromverbrauch weiter steigen wird.

Alternative Möglichkeiten zur herkömmlichen Stromerzeugung

Das Stichwort der alternativen Stromerzeugung lautet: Erneuerbare Energien. Die Bekanntesten sind hier die Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft. Außerdem gibt es noch einige unbekanntere Methoden der Stromerzeugung. Sie alle bieten den Vorteil, dass es sich um immer vorhandene Ressourcen handelt, die nicht irgendwann aufgebraucht sein könnten. Im Moment werden ca. 16 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die meiste Energie erfolgt durch die Verbrennung von Kohle mit insgesamt 50 %. 23 % werden aus der gefährlichen Kernkraft gewonnen und 13 % aus Gasvorkommen.

Die Kernkraft

Kernkraft galt lange Zeit als grüne Alternative zur herkömmlichen Stromerzeugung. Tatsächlich ist der Ausstoß von Schadstoffen bei dieser Energiegewinnung, bei welcher Energie durch das Spalten von Atomen gewonnen wird, relativ gering. Jedoch besteht die Gefahr, dass die Brennstäbe in den Kernkraftwerken schnell durchbrennen und die sogenannte Kernschmelze eintritt. In diesem Fall treten gefährliche radioaktive Stoffe in die Atmosphäre aus, was dazu führt, dass kilometerweite Flächen durch die Strahlen verseucht werden. Krankheiten und Massensterben sind die Folge, sowohl bei Pflanzen, Tieren und auch den Menschen. Die radioaktive Strahlung hält sich über Jahrzehnte hinweg, weshalb die betroffenen Gebiete auch nicht mehr bewohnt werden können.

Ein weiterer Punkt, der einen faden Beigeschmack hinterlässt, ist die nach wie vor nicht wirklich geklärte Frage der Endlagerung des Atommülls. Ein Problem, das seit vielen Jahren ungelöst vor sich hin wabert und im Zweifel noch die nächsten Generationen belasten wird.

Die Solarenergie

Die Energiequelle der Solarenergie ist schlicht und einfach die Sonne. Durch bestimmte technische Vorrichtungen können ihre Strahlen in Wärme, chemische Energie oder Strom umgewandelt werden. Bei der Stromerzeugung werden sogenannte Photovoltaikanlagen verwendet. Die hiermit erzeugte Energie kann gespeichert werden. Wer Solarzellen auf dem Dach seines Hauses installiert, muss meist erst einmal viel investieren – dies lohnt sich jedoch. Denn die Energiegewinnung ist meist höher als der eigens verbrauchte Strom, weshalb die Restenergie an die Stadt abgegebenen werden kann, welche eine angemessene Vergütung bezahlt.

Die Windenergie

Die Stromerzeugung durch Windenergie ist schon weit verbreitet. Überall begegnen einem die riesigen Windräder, welche sich stets drehen. Auch hier liegt der Vorteil in dem steten Vorhandensein des Windes. Außerdem haben Windkraftanlagen einen sehr geringen Ausstoß von Schadstoffen gegenüber Kohlekraftwerken. Einzig bei der Herstellung der Windkraftanlagen wird CO2 ausgestoßen. Sobald sie in Betrieb genommen werden, ist der Schadstoffausstoß gleich null. Die Windräder enthalten ebenfalls Turbinen, wie auch die Wasserkraftwerke, allerdings werden diese wirklich nur durch den Wind angetrieben.

Die Wasserkraft

Wasserkraftwerke werden in der Nähe von Flüssen oder aber am Meer gebaut. Hier ist es der natürliche Wasserstrom, dessen Fließgeschwindigkeit und Druck noch erhöht werden, um die Turbinen anzutreiben.

Andere Möglichkeiten

Eine noch etwas unbekannte Methode der Stromgewinnung sind Pumpspeicherwerke, welche ebenfalls mit Wasser betrieben werden. Dabei wird bereits abwärts geflossenes Wasser zurück an einen höher liegenden Speicher gepumpt, sodass es anschließend beim erneuten Abwärtsfließen mithilfe von Generatoren und Turbinen elektrischen Strom erzeugen kann. Es handelt sich dabei zunächst um potenzielle Energie, die im Verlauf gespeichert und zur Speisung ins Netz umgewandelt werden kann. Diese Methode wird nur deshalb noch nicht viel genutzt, da sie einen vergleichbar geringen Wirkungsgrad aufweist.

Eine andere Alternative sind Biogasanlagen. Diese werden bereits von vielen landwirtschaftlichen Betrieben genutzt. Es handelt sich um eine Energiegewinnung durch einen chemischen Vorgang, und zwar mithilfe von biologischen Rohstoffen wie Mais, Raps oder Grassilage. Diese werden mit bestimmten Bakterien behandelt, sodass ein Gas entsteht, welches dann wiederum die Turbinen in einem Kraftwerk antreiben kann. Es entsteht zwar auch CO2, der Ausstoß ist aber verglichen mit den herkömmlichen Methoden immer noch sehr gering.

Tipps zum Einsparen von Strom

Nach dem Aufzählen all dieser Alternativen zur herkömmlichen Stromversorgung muss gesagt werden, dass es nicht jedem möglich ist, auf diese umzusteigen. Wenn der Wechsel zu einem Anbieter von Ökostrom möglich ist, sollte dieser auf jeden Fall vorgenommen werden, jedoch sind es auch andere Kleinigkeiten, die der Nachhaltigkeit im Bereich des Stroms dienlich sind. Es wird auf dieser Welt viel zu viel Strom verbraucht, und oftmals leider sinnlos. Deshalb folgen nun einige Tipps, wie jeder im eigenen Haushalt den Stromverbrauch einschränken kann, ohne dabei selbst eine Einschränkung zu erleben.

Licht ausschalten

Klar ist künstliches Licht gemütlich, doch müssen es wirklich mehrere Lichtquellen sein? Es bietet sich an, Kerzen in den Wohnräumen aufzustellen, wenn man es sich am Abend gemütlich machen möchte.

Stand-By vermeiden

Es ist sehr einfach, den Laptop am Ende des Tages zuzuklappen und sich vom Arbeitsplatz zu entfernen. Dabei hat ein Gerät im Stand-By-Modus immer noch einen relativ hohen Grad des Energieverbrauchs. Aus diesem Grund ist es dringend ratsam, die Geräte nach dem Gebrauch komplett abzuschalten und auch den Stecker aus der Steckdose zu ziehen. Als Alternative bietet sich ein Kippschalter an.

Beim Kauf neuer Geräte auf die Energieklasse achten

Elektrische Geräte werden gern gebraucht gekauft, gerade aus der Motivation des Preises heraus. Doch kann man sich hier gewaltig täuschen, denn alte Geräte haben meist eine schlechtere Energiebilanz und verbrauchen somit auch mehr Strom, was sich in den laufenden Kosten bemerkbar machen wird. Entscheidet man sich dann doch, das Gerät neu zu kaufen, muss man aber auch hier auf die Effizienz durch die Energieklasse achten. Dazu gehört auch, dass man sich überlegt, welche Größen – bezogen auf Waschmaschinen oder Kühlschränke – benötigt werden, um möglichst stromsparend durch den Alltag zu kommen.

Titelfoto©vencav/Fotolia