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Schweineschmalz ist besser als sein Ruf. Man kann mit Schweineschmalz nicht nur bei hohen Temperaturen braten und frittieren, ohne dass sich die Struktur des Fetts verändert. Schmalz ist auch anderweitig nutzbar.
Schweineschmalz ähnelt in seiner Struktur dem menschlichen Hautfett. Daher wurde es schon vor langer Zeit zur Herstellung für Heilsalben benutzt.
Schweineschmalz kann allerdings auch für die Imprägnierung von Holz verwendet werden. Küchenarbeitsplatten, Tische und andere Holzteile, die im Küchenbereich genutzt werden, lassen sich kostengünstig und schnell mit Schmalz imprägnieren. Das Schweinefett zieht tief in die Holzstruktur ein und versiegelt diese. Wasser und andere Flüssigkeiten haben danach keine Chance mehr einzudringen. Schmalz ist absolut ungiftig, wird nicht ranzig und ist als Imprägnierungsmittel vollkommen geruchslos.
Schweineschmalz als Pflegeprodukt
Warum soll man Holz mit chemischen Produkten imprägnieren, wenn es mit Schmalz so günstig und einfach ist? Einfach ein weiches Tuch in Schmalz tauchen und die Holzteile damit großzügig einschmieren. Selbst Gartenmöbel aus Holz lassen sich mit Schweineschmalz vor Verwitterung schützen. Es zieht bedeutend schneller in das Holz ein als Leinölmischungen. Schon nach kurzer Zeit kann man sich auf derart behandelte Gartenstühle setzen, ohne sich die Kleidung zu verschmutzen.
Gartenmöbel sollten bestenfalls an sonnigen Tagen mit Schmalz behandelt werden, weil die Sonne das Schmalz erwärmt und dieses noch besser in das Holz eindringen kann.
Mit Schweineschmalz kann man aber nicht nur die eigene Haut und Holzprodukte pflegen, sondern auch Leder. Schuhe, die regelmäßig mit Schmalz eingefettet werden, bekommen nicht nur ein weiches und gepflegtes Leder, sie werden auch wasserdicht. Selbst die Nähte der Schuhe, werden sie öfter mit Schmalz behandelt, lassen kein Wasser mehr durch.
Schweineschmalz selber herstellen
Schweineschmalz kann man beim Metzger und auch in Supermärkten kaufen.Es kann aber auch selber auslassen werden. Dazu kauft man beim Metzger oder Schlachthof Schweinefett vom Bauch oder Rücken, schneidet es in kleine Würfel und gibt es in einen großen Topf. Bei etwa 160 Grad (am einfachsten geht es mit einer Induktionsplatte) kann man das Schweinfett langsam auslassen. Die Speckstückchen sollten hin und wieder umgerührt werden. Sobald das erste Fett austritt, kann dieses mit einem Suppenschöpfer in ein Metallgefäß (Achtung sehr heiß!) abgeschöpft werden. Nach dem Erkalten ist das Schweineschmalz weiß und recht fest. Beim Auslassen des Fetts darf er Topf nicht alleine gelassen werden, da ansonsten die Gefahr eines Fettbrandes bestehen würde.