Vegan online shoppen: Was ist wichtig?

Vegan online shoppen: Was ist wichtig?
Vegan online shoppen: Was ist wichtig?

Worauf Sie beim Online Shoppen von veganen Lebensmitteln achten sollten

Ob aus ethischen Gründen oder für den Klimaschutz – vegane Lebensmittel erfreuen sich aktuell wachsender Beliebtheit. Zum Kauf muss heutzutage niemand mehr nach Spezialgeschäften suchen, da auch online viele Möglichkeiten bestehen, die gewünschten Produkte zu bestellen. Doch was sollten Kunden beim veganen Lebensmittelkauf im Internet beachten?

Vorsicht vor Fake-Shops!

„Das Internet wird der Marktplatz des globalen Dorfs von morgen“ – Bill Gates

„Das Internet wird der Marktplatz des globalen Dorfs von morgen“, prophezeite Microsoft-Gründer Bill Gates und behielt damit recht: Aktuell ist das Internet eine wachsende Handelsplattform für Konsumgüter und Lebensmittel, doch da es das Anfassen der Ware wie am traditionellen Marktstand nicht erlaubt, eröffnet es Betrügern neue Möglichkeiten. Sogenannte Fake-Shops zielen auf das Geld der Kunden ab, ohne die Ware zu verschicken. Wie lassen sich die Fake-Seiten erkennen?

zert. Beratung Darmgesundheit & zert. Ernährungs Coaching
Foto©Zach Betten/unsplash

Internetseite auf Merkmale prüfen

Der vertrauenswürdige Eindruck eines Online-Shops setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Hier lassen sich weitergehende Informationen in Bezug auf die Sicherheit beim Online-Shopping finden. Dazu gehören unter anderem die folgenden Prüfkriterien:

  • 1. Seriöser Seiteninhalt: Sind Fachleute am Werk?
    Zu den Produkten sind detaillierte Informationen vorhanden, die auch mit ihrer makellosen Rechtschreibung überzeugen. Bei lückenhaften Darstellungen in mangelhafter Orthografie sollten potenzielle Kunden sich nach Alternativen umsehen.
  • 2. Trusted-Shop-Siegel oder Ähnliches: Vertrauen ist wichtig!
    Ist ein Siegel vorhanden, zählt nicht allein das Bild auf der Shop-Seite, sondern in erster Linie das zugehörige Zertifikat. Dies ist meist per Link auf der Seite des Herausgebers einsehbar.
  • 3. Realistische Preise: Abzocke oder echtes Angebot?
    Vegane, biologisch angebaute und fair gehandelte Produkte haben ihren Preis. Der sollte in Online-Shops nicht drastisch vom Preis im Einzelhandel abweichen.
  • 4. Kundenorientierte Zahlungsweise: Vorkasse als Betrugsmasche
    Wird ausschließlich die Zahlung per Vorkasse angeboten, ist ein Shop wenig vertrauenswürdig. Für Kunden sind dagegen die Zahlung per Rechnung und die Lastschrift am sichersten. Einem Bankeinzug kann ein Kunde nämlich innerhalb von 8 Wochen widersprechen und sich den Betrag zurückholen, falls die Ware nicht bei ihm ankommt.

Ein genauerer Blick ins Impressum

Im Impressum offenbaren seriöse Anbieter viele Informationen, die potenzielle Kunden in wenigen Klicks auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen können. Dabei sind die folgenden Angaben Pflicht:

  • 1. Wer steckt dahinter?
    Ein korrektes Impressum enthält den Namen der Firma sowie dessen Inhabers oder des bevollmächtigten Geschäftsführers
  • 2. Wo sitzt das Unternehmen?
    Auch die Angabe der Adresse des Unternehmenssitzes ist verpflichtend. Hier können potenzielle Kunden auf Google Maps zumindest prüfen, ob Straße und Hausnummer überhaupt existieren – im Idealfall ist der Firmensitz dort eingetragen. Zusätzlich erlauben Domain Anbieter wie united-domains.de, die Adresse des Domain-Inhabers zu recherchieren.
  • 3. Die Kontaktmöglichkeiten
    In der Regel sollten eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse für den Kunden verfügbar sein. Bei Zweifeln am Händler lassen sich diese für Fragen nutzen.
  • 4. Zusätzliche Angaben
    Hat das Unternehmen die Rechtsform einer GmbH, AG, KG oder OHG sollten auch die Registernummer im Handelsregister und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer im Impressum stehen. Ob die Nummern existieren, können die Shop-Besucher wiederum auf entsprechenden Portalen überprüfen. Die angegebenen Nummern sollten dem im Impressum aufgeführten Unternehmen und dessen Adresse zugeordnet sein.
  • 5. AGB und Datenschutz
    Die notwendigen Angaben kopieren Betrüger hier zuweilen von anderen Online-Shops. Fehlen die Angaben jedoch komplett oder finden sich hier Texte aus einer schlechten Google-Übersetzung, sollten potenzielle Kunden vom Kauf Abstand nehmen.

URL-Check: So lassen sich betrügerische URLs entlarven

Manche Fake-Shops „klonen“ bekannte Shop-Adressen mit kleinen Abweichungen. Hier lohnt der genaue Blick, ob der Shopname in einer Standard-Form wie „Online-Shop.de“ vorliegt. Erweiterungen wie „Online-Shop.de.xy“ oder „Online-Shop.hfhbj.de“ weisen dagegen auf zweifelhafte Anbieter hin. Darüber hinaus sollten die angebotenen Waren zum Domainnamen passen.

Die Katze im Sack: Wenn die Produkte schlecht sind
Der große Nachteil im Online-Handel liegt auf der Hand: Kunden können die angebotenen Produkte eben nicht vor dem Kauf mit eigenen Händen und Augen prüfen. Wer die folgenden Hinweise beachtet, schützt sich vor einer Enttäuschung beim Paketöffnen.

Wer mehr über die Basics für Veganer wissen möchte, findet in diesem Video gute Lebensmittel, die sich auch gut lagern lassen.

Video©Marie Johnson

Helfen Gütesiegel?

Auf dem deutschen Lebensmittelmarkt existieren zahlreiche Siegel, die besondere Qualitätsstandards anzeigen sollen. Für vegane Produkte bieten insbesondere die folgenden Label Garantien für hohe Standards:

        • Deutsches Bio-Siegel – Hier werden verpackte und unverpackte Lebensmittel gekennzeichnet, die im ökologischen Landbau nach EU-Rechtsvorschriften produziert wurden.
        • EU-Öko-Logo – Es bildet eine Pflichtkennzeichnung für vorverpackte Bio-Lebensmittel, die innerhalb der EU produziert werden. Bei verarbeiteten Produkten müssen mindestens 95 Prozent der Zutaten dem ökologischen Anbau entstammen. Bestimmte Zusatzstoffe und gentechnische Verfahren sind verboten. Jeder produzierende Betrieb wird jährlich und stichprobenmäßig kontrolliert.
        • Ohne-Gentechnik-Siegel – In pflanzlichen Lebensmitteln mit diesem deutschen Siegel dürfen keine Zutaten aus gentechnisch veränderten Organismen enthalten sein. Das gilt auch für Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme, Aminosäuren und Vitamine, die unter der Mitwirkung von genetisch veränderten Mikroorganismen produziert wurden.
        • Fair Trade Siegel – Unternehmen, die das Siegel nutzen wollen, schließen mit dem Verein einen Lizenzvertrag. Dieser verpflichtet sie zu fairen Löhnen, garantierten Mindestpreisen, Umweltschutzmaßnahmen und dem Verbot von Kinderarbeit.
        • Regionalfenster – Es informiert darüber, welche Zutaten zu 100 Prozent aus der ausgewiesenen Region stammen und benennt das prüfende Unternehmen.
Auf bekannte Produkte setzen

Wenig Risiken gehen Verbraucher bei online gekauften Lebensmitteln ein, wenn sie dabei auf bekannte Produkte großer Hersteller setzen. Die Qualität ist ihnen dann idealerweise schon aus dem lokalen Handel bekannt. Sollten doch einmal Mängel auftreten, zeigen sich bekannte Unternehmen meist kulant und sorgen bei Beschwerden für Ersatz.

Produktverpackungen genau anschauen

Das Shoppen im Internet unterliegt dem sogenannten Fernabsatzgesetz, das heißt, der Kunde hat nach Erhalt der Ware 14 Tage Widerrufsrecht. Daher lohnt es sich, gelieferte Lebensmittel sofort in punkto Mindesthaltbarkeitsdatum und Verpackungszustand zu überprüfen. Sind beim Transport Schäden entstanden, sollten Käufer diese sofort per Foto festhalten und den Lieferdienst und den Händler informieren.

Vegane Ernährung geht auch über das Online-Shopping

Wer sich vegan ernähren will, erhält im Internet schnellen Zugang zu einer großen Produktvielfalt. Doch kann es gerade online schnell passiert, dass Betrüger am Werk sind und versuchen, interessierte Kunden um ihr Geld zu bringen. Wer beim Online-Shopping die wichtigsten Sicherheits-Maßnahmen berücksichtigt, geht dabei kaum Risiken ein und können sogar das eine oder andere Schnäppchen machen.

Qualität kaufen: mit den richtigen Maßnahmen ein Kinderspiel

Zusätzlich kann es bei Online-Produkten zudem auch leichter passieren, dass die Waren nicht die gewünschte Qualität aufweisen. Auch werden mitunter billige Kopien angefertigt, die bei weitem nicht das halten, was sie versprechen. Wer hier auf Gütesiegel achtet und auf bekannte Produkte setzt, kann ein Großteil der Risiken ausschließen.

Foto© iStock – jchizhe