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Seit fast ewiger Zeit bestimmt die Natur mit ihrem Tag- Nachtwechsel unser Leben. Durch diesen Wechsel entwickelte sich bei den Menschen der Biorhythmus mit einem Leistungshoch am Tage und einem Leistungstief des Nachts.
Das Sonnenlicht ist der bedeutendste Taktgeber für unsere innere Uhr. Allerdings geriet dieser Rhythmus mit der Erfindung der Glühbirne aus dem Takt. Durch die Illuminierung der Arbeitsplätze konnte nun auch während der Nacht produziert werden, was der inneren Uhr des Menschen aber in keinster Weise zuträglich war und ist.
Die innere Uhr tickt bei jedem Menschen unterschiedlich
Manche stehen morgens mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Andere sind Langschläfer. Wie jemand „hochkommt“ ist eine Frage der inneren Uhr. Genauer gesagt: der Gene, die unseren Biorhythmus vorgeben. Sie sind verantwortlich für das stetige Auf- und Ab im Tagesverlauf, für die Schwankungen zwischen fit und müde. Untersuchungen haben festgestellt, das bei Menschen, die gegen ihren Biorhytmus leben, die Fehlerquote am Arbeitsplatz steigt. Schichtarbeiter leiden oft an Herz-Kreislauf-Problemen. Ebenso werden nicht selten Schlafstörungen beoabachtet.
Biorhythmus der Flora und Fauna
Als sich auf der Erde die ersten Organismen entwickelten, konnte dies nur im Einklang mit der Natur geschehen. Und bis heute bestimmt der stetige Wechsel zwischen Tag und Nacht den Rhythmus fast aller Lebewesen. Flora und Fauna haben haben sich in vielen Bereichen auf einander eingestellt. Pflanzen öffnen und schließen ihre Blüten im immer wieder kehrenden gleichen Rhythmus und die Bienen (tagsüber) oder die Nachtfalter (nachts) stellen sich darauf ein. Dieses wichtige „timing“ funktioniert nur mit Hilfe der inneren Uhr
Dieser Rhythmus verliert seinen Takt
Seit einiger Zeit ist der Mensch dabei, sich von diesem Rhythmus zu trennen. Mit Thomas Edisons Erfindung der Glühbirne verlor das Tageslicht seine Bedeutung als Taktgeber für Wach- und Ruhephasen. Ab sofort waren Tages- und Nachtschichten möglich. Die Arbeitzeiten verschoben sich. Doch die innere Uhr stellt sich nicht ohne weiteres auf diesen unnatürlichen Takt um.
Zum Beispiel produziert unser Körper bei fehlendem Sonnenlicht nicht nur Hormone die Müdigkeit und Schlaf herbeiführen, sondern senkt auch den Blutdruck und die Körpertemperatur. Während der Ruhephase ist unserer Körper auf Regeneration geeicht. Mißachten wir diesen Kreislauf, kann das Folgen für unsere Gesundheit haben.
Mehr als die Hälfte der Deutschen sind Langschläfer
Nach Auffassung von Till Roenneberg, Chronobiologe an der Universität München, gehört mehr als die Hälfte der Deutschen zum Chronotyp des Langschläfers. Diese erreichen erst später ihr Leistungshoch. Allerdings drängt unsere Gesellschaft sie oft mit ihren frühen Arbeits- oder Schulbeginnzeiten zum täglich „Kaltstart“.
Aus dieser Sicht ist die Einführung von Gleitzeiten als echter Fortschritt zu bewerten. Manche haben so die Möglichkeit, ihren eigenen Tagesrhythmus besser an die Erfordernisse unser Gesellschaft anzupassen.
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