Mit kleinen Tricks zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung

Mit kleinen Tricks zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung
Mit kleinen Tricks zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung

Britische Forscher an der Cambridge University haben herausgefunden, dass gut gemeinte Ratschläge zur besseren Ernährung oder für mehr Bewegung wenig effektiv sind.

Die Bequemlichkeit der Menschen ist hier der Hauptgrund, dass sich ihr Lebenswandel nicht verändert. Die Wissenschaftler haben untersucht, wie man Menschen trotzdem in Bewegung und an die Salatbar bekommt.

Zu wenig Bewegung – ist man wirklich immer selber schuld?

Die besten Ratschläge nützen nichts, wenn sie im Alltag zu unbequem sind. Warum sollte man zum Beispiel die Treppe benutzen, wenn der Fahrstuhl doch gleich daneben ist? Oder warum auf die leckeren, süßen Desserts verzichten, die auf dem Buffet gleich ganz vorn anstehen? Der Weg bis zu den Salaten ist doch viel zu weit! Erkennen Sie sich hier vielleicht wieder?

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Der Grund dafür ist nicht der, dass Sie eventuell faul oder zuckersüchtig sind, sondern, laut eines Fachbeitrages des Journals „Science“, die Art und Weise, wie wir Entscheidungen fällen. Oft aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit.

Die Forscher stellten bei Versuchen fest, dass zum Beispiel die verlangsamte Fahrt eines Fahrstuhls, das Halten in jedem Stockwerk und das stark verlangsamte Öffnen und Schließen der Fahrstuhltüren dazu führte, dass wesentlich mehr Menschen die Treppe benutzten als vorher. Das einfache Umstellen von Speisen an einem Buffet sorgte dafür, dass die Leute viel mehr Salat aßen. Dieser stand nun weiter vorne, die Süßspeisen rückten in den Hintergrund.

Entscheidungen treffen: Gewohnheit gegen rationales Handeln

Grundsätzlich entscheiden Menschen aufgrund zwei verschiedener Arten: der wohl überlegten, rationalen Art und der gewohnten, unbewussten und eingefahrenen Art. Während man bei den „Gewohnheits“- Entscheidungen zwar schnell zum Ziel kommen kann, da sie intuitiv und ohne größeren Einsatz von Denkressourcen gefällt werden können, kommt man mit rational gefällten Entscheidungen doch meist sicherer zum Ziel. „Man muss nicht immer nachdenken, um den Weg nach Hause zu finden“, erklärte das Wissenschaftsteam rund um Theresa Marteau von der Universität Cambridge.

Mit dieser Art von Steuerung des menschlichen Verhaltens lässt sich zum Beispiel auch ein aktives und gesundes Leben fördern; zum Beispiel beim Ansporn zu mehr Bewegung, den Verzicht auf zu viel Süßes oder der Raucherentwöhnung.

Der ständige Konflikt zwischen gesundem Leben und Bequemlichkeit

Beim Entscheiden ist der Mensch immer im Konflikt mit seinem eigentlichen Ziel, wie etwa einem aktiven und gesundem Leben, und der direkten Belohnung wie zum Beispiel Naschereien oder dem faulen Nichtstun. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass es nicht viel bringt, mit Ratschlägen und Hinweisen auf die rationale Entscheidungsfähigkeit zu vertrauen. Wesentlich effizienter sei es hingegen, die Entscheidungsfindung dadurch zu beeinflussen, die Umwelt so zu formen und zu vereinfachen, dass sich aktive und gesunde Gewohnheiten durchsetzen.

Die Möglichkeiten sind beinahe endlos

Die englischen Forscher sind sich sicher, dass durch das richtige Platzieren und Präsentieren von gesunden Lebensmittel an bequem zugänglichen Orten der Konsum derer deutlich steigen wird. Auch die Architektur von Gebäuden kann die Bewegung von Menschen positiv beeinflussen und fördern. In der gesundheitlichen Prävention ist es sinnvoller durch Schaffung optimaler Bedingungen rationale Entscheidungen zu Gewohnheiten zu wandeln, als durch Ratschläge.

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Foto©Laurin Rinder/Fotolia