Nach der Weinlese und dem Vermaischen der Trauben werden relativ aufwendig die Traubenkerne aus dem Trester entfernt, um daraus Traubenkernöl herzustellen.
Die Traubenkerne werden dann noch einmal gereinigt und getrocknet. Nachdem die Traubenkerne den passenden Trocknungsgrad erreicht haben, werden sie mittels einer Ölpresse oder Ölmühle entölt. Die entölten Reste der Traubenkerne werden danach keineswegs entsorgt, sondern zu dem hochwertigen Traubenkernmehl verarbeitet, das einen sehr hohen Anteil an OPC (Oligomere Proanthocyanidine) hat.
OPC wirkt antioxidativ und schützt die Zellmembranen. OPC ist zwar auch im Traubenkernöl enthalten, aber nur in kleinen Mengen. Traubenkernöl hat einen sehr hohen Rauchpunkt und könnte daher auch zum Braten verwendet werden. Da die Herstellung sehr kosten- aufwendig ist (2000 kg Trauben werden für 1 Liter Traubenkernöl benötigt), macht es keinen Sinn, dieses hochwertige Öl im wahrsten Sinne zu verbraten.
Beim Traubenkernöl auf die Qualität achten
Traubenkernöle werden in den unterschiedlichsten Qualitäten angeboten. Selbst Laien können mit ein wenig Erfahrung die hochwertige von der minderen Qualität unterscheiden. Je nach Traubenart (weiße oder rote Trauben), ist hochwertiges Traubenkernöl golden mit einem grünen Unterton oder dunkelgrün bis braun. Helles, fast farbloses Öl, das neutral und nicht nussig nach Trauben riecht, wird mithilfe von chemischen Verfahren hergestellt.
In günstigem Traubenkernöl sind die hochwertigen Bestandteile, die das Traubenkernöl so besonders machen, nicht enthalten. Traubenkernöl besitzt einen Anteil von etwa 71 Prozent Linolsäure, Procyanidin (als einzige Ölsorte weltweit), Vitamin E in hoher Dosierung und Lezithin. Aufgrund dieser wertvollen Inhaltsstoffe sollte man auch lieber auf eine Erhitzung verzichten und das wertvolle Öl lieber für den Salat oder die Kosmetik benutzen.
Traubenkernöl in der Kosmetik

Seitdem es Wein gibt, wurde auch schon Traubenkernöl hergestellt. Die Menschen haben schon sehr früh die positiven Eigenschaften des Öls erkannt. Nicht nur in der Küche, sondern auch in der Kosmetik hat sich das hochwertige Öl einen Namen gemacht. Von der Konsistenz her ist es leicht und liegt fein auf der Haut.
Es wird gerne als Massageöl eingesetzt, da es auch eine gewisse Wirkung gegen Cellulitis zeigt. Die Zellneubildung wird durch die Anwendung des Öles unterstützt, ohne die Haut zu belasten. Fettige und unreine Haut kann durch eine regelmäßige Anwendung wieder ins Gleichgewicht kommen. Die Haut wird zart, ohne dass die hauteigene Talgproduktion eingeschränkt wird.
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