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Süßigkeiten können sich zu einer Sucht entwickeln, machen dick und sind ungesund. Mit einigen Tipps schaffen Sie es aber, Zucker und Süßigkeiten aus dem Alltag zu verbannen oder zumindest zu reduzieren.
Lust auf Süßigkeiten – die Auslöser
Es gibt verschiedene Auslöser, die Lust auf Süßigkeiten machen. Wer es schafft, diese zu umgehen, hat schon einen ersten Schritt in die richtige Richtung geschafft.
Vermieden werden sollten nach Möglichkeit Langeweile, Stress, Heißhunger aber auch Einsamkeit. Und mit einer Planung des Tagesablaufes und der Mahlzeiten können die meisten Auslöser für den Jieper auf Süßes reduziert werden.
Warum ist Zucker so ungesund?
Zucker und auch Kohlenhydrate bringen den Blutzuckerspiegel durcheinander. Es kommt im Körper zu einer Übersäuerung, wodurch auch das Immunsystem geschwächt wird. Stimmungsschwankungen können die Folge sein. Zudem macht Zucker süchtig. Wer gerne süß isst, steigert im Laufe der Zeit oft unbemerkt seinen Konsum, weil die Süße nicht mehr im vollen Umfang wahrgenommen wird. Wer bewusst auf Zucker und Süßigkeiten verzichten möchte, sollte als Erstes versuchen, seinen Konsum nicht weiter zu steigern.
Den Zucker verbannen
Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um. Stellen Sie alle Lebensmittel, die Zucker enthalten, z.B. in eine Pappschachtel. Dabei sollte man nicht nur auf Süßigkeiten achten, sondern auch auf Fertiggerichte und Lebensmittel, die versteckten Zucker enthalten. Die Zutatenliste hilft dabei. Mit der Zeit bekommen aber Sie ein Gefühl dafür, in welchen Lebensmitteln, auch wenn es auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, Zucker enthalten ist.
Vergessen Sie nicht die Getränke. Eistee, Limonaden, Säfte und auch Alkoholika enthalten zumeist mehr Zucker als man vermutet. Säuerungsmittel sorgen dafür, dass der enthaltene Zucker nicht so leicht „herausgeschmeckt“ werden kann.
Sobald alle zuckerreichen Lebensmittel im Haushalt „enttarnt“ sind, sollte man sich Gedanken darüber machen, warum man diese so gemocht hat. Welche gesunden Alternativen gibt es? Aus welchem Grund möchte man den Zuckerkonsum reduzieren? Sie müssen für sich selber nachvollziehen können, warum Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten ändern möchten. Dann fällt es leichter, die Ziele zu erreichen.
Der Kampf gegen die nervenden Stimmungsschwankungen kann nur funktionieren, wenn man versteht, welche Rolle Süßes hierbei spielt. Zucker sorgt für eine Dopaminausschüttung. Das körpereigene Glückshormon macht uns tatsächlich glücklich. Sobald der Spiegel aber wieder sinkt, signalisiert uns unserer Körper (leider oft vehement), dass er wieder „Nachschub“ braucht.
Nichts übers Knie brechen
Den wenigsten gelingt es, ihren Zuckerkonsum von heute auf morgen einzustellen. Man kann aber damit beginnen, ihn bewusst zu reduzieren. Zum Beispiel kann süße Vollmilchschokolade durch herbe Zartbitterschokolade ersetzt werden. Je höher der Kakaoanteil in einer Schokolade, desto geringer der Zuckeranteil. Genießen Sie die Schokolade (natürlich nicht die ganze : ) und lassen jedes Stück langsam im Mund zergehen. Zartbitterschokolade bewirkt ebenfalls eine Dopaminausschüttung, sodass auf das Glückshormon nicht vollkommen verzichten muss – wenn auch in geringen Mengen.
Zucker in Rezepten und Lebensmitteln kann oft durch Zuckeralternativen einfach ersetzt werden. Verwenden Sie beim Backen oder Kochen anstelle des Zuckers z. B. Dattelpaste oder Kokosblütenzucker. Um Kaffee oder den Tee zu süßen, sind ein bis drei Steviablätter (der frischen Pflanze) empfehlenswert, die mit aufgekocht werden. Die Süße der Pflanze geht, vollkommen kalorienfrei, in das Wasser über.
Bei der Teezubereitung können die süßen Blätter der Kräuterpflanze Stevia mitsamt dem Tee aufgegossen werden. Beim Kaffee funktioniert dies auch, aber nicht, wenn ein Espresso in einer Espressomaschine zubereitet werden soll. Gießen Sie dafür kochendes Wasser auf frische Steviblätter und lassen diese einige Zeit ziehen. Danach werden die Blätter entfernt und das „süße Wasser“ zur Zubereitung des Espressos verwendet.
Warum ist frisches Stevia empfehlenswerter als handelsübliche Steviaprodukte?
Die Kräuterpflanze Stevia schmeckt viel süßer als Zucker, enthält aber keine Kalorien. Um die Süße verwenden zu können, wird diese chemisch aus den Blättern extrahiert, ist dann nicht mehr natürlich und auch nicht gerade preiswert. Es ist also durchaus sinnvoll, die eigenen Steviapflanzen auf der Fensterbank zu ziehen.
Empfehlenswert ist das Führen eines Ernährungstagebuchs. So können Sie direkt nachvollziehen, wie sich Ihr Speiseplan verändert. Und das motiviert ungemein!
Aus dem Netz – Droge Zucker?
Genießen Sie wieder den natürlichen Geschmack der Speisen, wenn er nicht mehr vom Zucker überlagern wird. Zum Beispiel wird bei der Herstellung von Infused Water nur frisches Obst in Würfel geschnitten und mit frischem Wasser (alternativ mit Kräutertee) übergossen. Das Getränk hat eine ganz dezente, natürliche Süße und löscht den Durst nachhaltig, ohne viele Kalorien. Im Gegensatz dazu enthalten viele Fruchtsäfte Zucker und sind als Durstlöscher keine gute Wahl.
Eine regelmäßige Nahrungsaufnahme wichtig, um Heißhungerattacken vorzubeugen. Sinnvoll ist es, wenn die Reduzierung des Zuckerkonsums mit einem Verzicht auf Weißmehlprodukte einhergeht. Diese lassen den Blutzuckerspiegel genauso schnell ansteigen wie Zucker. Vollkornprodukte halten aufgrund ihrer Ballaststoffe länger satt und reduzieren somit automatisch die mit der Nahrung aufgenommenen Kalorien.
Seien Sie nicht zu streng mit sich selber
Auch wenn Sie wissen, wie ungesund Zucker und Weißmehlprodukte für die eigene Gesundheit sind, sollten Sie sich nicht zu sehr unter Druck setzen, auf diese radikal zu verzichten. Die Suche nach gesunden Alternativen fällt dann einfach leichter. Schon nach kurzer Zeit werden Sie, wenn auch unbewusst, immer öfter auf Zucker oder Weißmehlprodukte verzichten.
Mit der Zeit schmecken Ihnen die gesunden Alternativen aus Vollkornprodukten, Stevia, Kokosblütenzucker und Dattelpaste nicht nur genauso wie früher die Fertigprodukte und Süßigkeiten. Sie fühlen sich auch körperlich besser. Der Gang auf die Waage wird weiter motivieren.
Auch ist eine Blutuntersuchung beim Hausarzt empfehlenswert, da sich die Blutwerte sicherlich verbessert haben. Damit Sie Ihre Erfolge noch deutlicher ablesen können, sollte bereits vor der geplanten Zuckerreduzierung eine Blutuntersuchung eingeplant werden, damit Ausgangswerte zum Vergleich vorhanden sind.
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