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Warum mögen die meisten Gärtner keine Brennnesseln? Weil sie auf der Haut brennen und nicht gerade eine Augenweide sind? Dabei ist die Brennnessel in der Volksmedizin und als Nahrungsquelle von großer Bedeutung.
Brennnesseln sind reich an Vitamin C, sie enthalten 7 Mal mehr des wichtigen Vitamins als Orangen. Zudem findet sich in der Trockenmasse ein 40-prozentiger Eiweißanteil, der bei Weitem höher ist, als bei Sojabohnen. Ein hoher Gehalt an Flavonoiden und Mineralstoffen (Silizium, Magnesium und Kalzium) runden die Inhaltsstoffe ab. Als Gemüse sind Brennnesseln bei anderen Kulturen sehr begehrt. Man kann sie als Salat essen, eine Suppe daraus kochen, oder Teig-/Kartoffeltaschen mit ihnen füllen. Der Geschmack erinnert an würzigen, leicht säuerlichen Spinat.
Brennnesseltee, entschlackt und entwässert
Brennnessel besitzt eine harntreibende Wirkung, daher wird die Pflanze gerne als Teegrundlage verwendet. Die frischen Blätter der Pflanze können einfach mit kochendem Wasser übergossen und als Tee getrunken werden. Zur geschmacklichen Abrundung wird gerne frische Pfefferminze zugegeben. Brennnesseltee spült Schlacken aus dem Körper und entwässert das Gewebe. Dies ist besonders wirksam, an heißen Tagen, wenn sich Wasser in den Beinen ansammelt.
Wer Brennnesseln in der Küche oder als Tee verwenden möchte, braucht sich vor den brennenden Nesselhaaren nicht zu fürchten. Durch die Erhitzung verlieren sie ihre Wirkung. Die Ernte der frischen Pflanze kann durch die Verwendung von Handschuhen erleichtert werden. Frische Brennnesseln können die Vermehrung von Bakterien verhindern, daher wickelte man früher Fisch, Fleisch und Butter in frische Brennnesselblätter, um diese vor dem Verderben zu schützen. Brennnesselsamen lassen sich rösten und zur Verfeinerung von Speisen verwenden.
Die Düngung mit Brennnesseljauche
Brennnesseln wachsen besonders gut auf stickstoffhaltigem Boden. Sie ist in der Lage, diesen in den Pflanzenteilen zu binden. Desweiteren ist die Pflanze reich an Kieselsäure. Bei naturnahen Gärtnern ist sie als Dünge- und Stärkemittel sehr beliebt. Es werden einfach einige Brennnesselpflanzen geerntet und mit Wasser 24 Stunden angesetzt. Diese Jauche kann man zur biologischen Düngung und Stärkung von Gartenpflanzen verwenden.
Pflanzen, die mit Brennnesseljauche gedüngt wurden, werden seltener von saugenden Insekten und Läusen befallen und gedeihen besser. Sie sind kräftiger und widerstandsfähiger. Es lohnt sich daher immer wieder, eine kleine Ecke mit Brennnesseln im eigenen Garten zu belassen, die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen.
Unser Video-Tipp: Die vielfältigen Möglichkeiten der Brennnessel
Video©celiberate Titelfoto©flickr/ThomasKohler/CC2.0