Heiß begehrt, alte Obst- und Gemüsesorten

alte Obst- und Gemüsesorten werden immer beliebter

Alte Obst- und Gemüsesorten rücken für immer mehr Menschen, die sich bewusst ernähren wollen, in den Fokus.

Allerdings sind diese Sorten gar nicht so einfach zu finden, da im Laufe der Zeit die Gemüse- und Obstpflanzen nach stetig wechselnden Kriterien umgezüchtet wurden.

Ertragsmenge vs. Inhaltsstoffe

Im Laufe der Zeit wandelten sich die Erwartungen, die Landwirte an ihre Ernte gestellt haben. Sie wollten Pflanzen säen, die einfach zu bearbeiten und resistent gegen Krankheiten sind. Zudem sollen sie einen großen Ernteertrag bringen. Diese neuen Pflanzensorten wurden mit Erfolg gezüchtet, können aber mit den alten Sorten in puncto Geschmack und Inhaltsstoffe nicht mithalten. Kräftige Aromen, saure Äpfel und ein unregelmäßiges Äußeres verkaufen sich schlecht. Daher wurden die Neuzüchtungen zu einem Erfolg.

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Foto©Zach Betten/unsplash

In letzter Zeit besinnen sich aber immer mehr Menschen auf die alten Sorten, die vielleicht nicht so hübsch anzuschauen waren, aber geschmacklich überzeugten und bedeutend mehr Vitamine und Mineralien enthielten. In Deutschland und Österreich haben sich Züchter vereinigt, die sich mit der Erhaltung von alten Obst- und Gemüsesorten beschäftigen. Sie retten das Saatgut und sind stetig auf der Suche nach noch unentdeckten alten Pflanzensorten.

Alte Obst- und Gemüsesorten reaktivieren den Bauerngarten

alte obst- und gemüsesorten haben viele Inhaltsstoffe
Selber gezogene Tomaten schmecken super lecker! Foto/flickr.com/ai3310X/CC2.0

Wer Interesse an alten Sorten, wie z. B. Äpfeln, Birnen und Tomaten hat, kann sich an diese Züchtervereine wenden und evtl. frisches Saatgut alter Sorten kaufen. Alte Obst- und Gemüsesorten  sind garantiert gentechnikfrei, einfach im Anbau und bringen einen guten Ertrag. Sie sind robust und gedeihen häufig auch auf nicht so gutem Boden, vergleichbar mit Wildpflanzen.

Sie bieten vielleicht eine nicht ganz so glänzende Optik wie ihre modernen Verwandten, dafür überzeugen sie mit inneren Werten. Hobbygärtner, die sich für den Anbau der alten Sorten entschieden haben, bereuen dies zumeist nie.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass es sich nicht um Hybridsaatgut handelt. Das bedeutet, dass man sich aus den Samen der angebauten alten Tomatensorten im nächsten Jahr wieder junge Pflanzen ziehen kann, die dann über das gleiche Erbgut verfügen.

Bei Hybridsamen ist das nicht möglich. Würde man sich Samen von Hybridtomaten kaufen und darauf Pflanzen züchten, könnte man den Samen dieser Tomaten zwar im nächsten Jahr zur Anzucht von neuen Pflanzen verwenden, es kämen aber ganz andere Pflanzen heraus, die mit der Mutterpflanze nicht vergleichbar sind.

Titelfoto©flickr.com/bgreenlee/CC2.0