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Dass Bockshornklee viele gesundheitliche Vorteile zu bieten hat, ist bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt. Die krautige Pflanze ist eng mit dem europäischen Schabzigerklee verwandt, der gerne als Brotgewürz verwendet wird.
Ihre würzigen Samen sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der asiatischen und indischen Küche, sondern auch in der chinesischen und ayurvedischen Medizin. Die Pflanze gehört botanisch gesehen zur Familie der Schmetterlingsblütler. Ursprünglich wuchs sie nur in Indien, mittlerweile aber auch in vielen anderen Länder wie Griechenland, Spanien und anderen, die lehmige Böden bieten.
Der würzige Geschmack von Bockshornklee
Bockshornklee schmeckt scharf und leicht bitter. Der Geschmack erinnert ein wenig an Sellerie. Die ätherischen Öle, die sich in den Samen der Hülsenfrüchte befinden, entweichen schnell. Daher sollten die Samen immer möglichst frisch verwendet werden.
In einer Hülsenfrucht der einjährigen Pflanze befinden sich ca. 20 bis 40 Samen, die mit einer harten Schale umhüllt sind. Am besten lassen sich die Samen in einer Kaffeemühle fein mahlen. Gemahlene Bockshornkleesamen sind ein klassischer Bestandteil der verschiedenen Curry-Mischungen.
Das Gewürz, das zudem hochwertige Öle enthält, die Arteriosklerose entgegenwirken können, wird vor dem Verzehr oft in der Pfanne angeröstet (wie Curry auch). Der bittere Geschmack verschwindet durch den leichten Röstvorgang. In Indien werden zum Würzen nicht nur die Samen, sondern auch die Blätter der Pflanze verwendet.
Die gesundheitlichen Eigenschaften von Bockshornklee
Bockshornkleesamen sind reich an
- Eisen,
- Ballaststoffen,
- Calcium,
- Mangan,
- Eiweiß,
- Kohlenhydrate,
- die Vitamine A, C, B6,
- Bitter- / Schleimstoffe und
- Magnesium.
Im European Journal of Clinical Nutrition wurde eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass Bockshornklee als pflanzliches, traditionelles Arzneimittel in der Lage ist, den Blutzucker bei Diabetikern zu senken. Die Forscher konnten eine Verbesserung bis zu 54 Prozent verzeichnen, wenn Bockshornklee verwendet wird.
Wer unter einem zu niedrigen Blutzucker leidet, sollte auf den häufigen Verzehr von Bockshornklee verzichten, da der Blutzuckerwert noch weiter absinken kann.
Das Gewürz steigert bei einigen Menschen den Appetit, bei anderen wird der Hunger gebremst. Hierbei kommt es wohl auf den Verwender selber an und die Art der Zubereitung. Sobald Bockshornklee als Gewürz über die Nahrung aufgenommen wird, sinkt messbar die Fettaufnahme durch den Organismus, wodurch zahlreich Kalorien eingespart werden können. Zusätzlich ist eine Verringerung des LDL-Cholesterins messbar.
Zudem wirkt er sich positiv auf den männlichen Testosteronspiegel aus. Männer, die unter einem zu niedrigen Testosteronspiegel leiden, können diesen steigern, wenn sie regelmäßig Bockshornklee mit der Nahrung aufnehmen oder einen Tee aus den Samen kochen. Das Gewürz wirkt sich nicht nur positiv auf den männlichen Hormonspiegel aus, sondern steigert bei stillenden Müttern effektiv die Milchbildung. Stillende Mütter, die ihre Milchbildung auf natürlichem Weg steigern möchten, sollten Bockshornkleekräutertee in Betracht ziehen.
Bereits Hildegard von Bingen nutzte die Samen zur Herstellung von Therapeutika gegen Hauterkrankungen. Geschwüre behandelte Pfarrer Kneipp ebenfalls mit der vielseitig verwendbaren Würzpflanze. Neueste Studien zeigen, dass Teile der krautigen Pflanze eine positive Auswirkung auf Parkinsonkranke haben können. Bockshornklee steigert nicht nur die Gesundheit, sondern soll auch gegen Haarausfall wirken.
Die Verwendung von Bockshornklee
Traditionell werden die Bockshornkleesamen, mit ihrem bitteren, leicht süßlich / nussigen Geschmack, für die Zubereitung von Gewürz und Gewürzmischungen verwendet.
Hierfür werden die Samen fein gemahlen. Frische Bockshornkleesamen lassen sich keimen und sind auf Salaten, Wraps und Sandwiches ein besonderer Genuss. Die Wurzeln, Zweige und Blätter der Pflanze lassen sich ebenfalls verzehren oder werden für die Teezubereitung verwendet. Bockshornkleeblätter werden sowohl frisch, wie auch getrocknet verwendet.
In Spanien wird Bockshornklee auf Felder angebaut und nicht nur zur Herstellung von Currymischungen, sondern aufgrund der nährstoffreichen Inhaltsstoffe auch als Futterpflanze verwendet. Er wird als traditionelles Gewürz und als Zutat Speisen zugefügt, kann aber mittlerweile auch als Nahrungsergänzungsmittel im Handel erworben werden.
Das Gewürz schmeckt nicht nur in Pfannengerichten, sondern auch im Smoothie. Die ungemahlenen Samen können alleine oder mit anderen Kräutern gemischt, zu einem geschmackvollen Tee aufgegossen werden. Pro Tasse wird ein Teelöffel (gehäuft) voll ganzer Samen verwendet und mit kochendem Wasser übergossen. Nach ca. 10 Minuten kann der fertige Tee abgeseiht werden.
Die zermahlenen Samen lassen sich, wenn sie mit heißem Wasser zu einem dicklichen Brei angerührt werden, auch äußerlich anwenden, wenn z. B. Furunkel oder andere Hauterkrankungen behandelt werden sollen. Der Brei sollte eine Temperatur von 40 Grad nicht überschreiten, wenn er auf die betroffenen Hautstellen aufgestrichen wird. Nach einer Einwirkzeit von 20 bis 30 Minuten wird die Masse mit Wasser von der Haut wieder abgespült.
Die richtige Aufbewahrung
Bockshornkleesamen sollten dunkel und kühl, am besten in Schraubgläsern aus Glas, aufbewahrt werden, damit die enthaltenen ätherischen Öle nicht so schnell entweichen. Dennoch sollten Sie die Samen innerhalb eines Jahres verwenden, damit diese noch ihren vollen Geschmack und die gewünschten therapeutischen Wirkungen bieten können.
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