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Ohrenschmerzen sollten Sie prinzipiell nur dann selber behandeln, wenn es sich nicht um eine ernste Erkrankung handelt.
Nach einer Notfalltherapie mit Hausmitteln sollten Sie den Haus- oder Ohrenarzt aufsuchen, um eventuelle bleibende Schäden zu vermeiden.
Wie entstehen Ohrenschmerzen?
Ohrenschmerzen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Häufig handelt es sich um eine akute Otitis (Mittelohrentzündung). Eine fachärztliche Untersuchung ist wichtig, wenn zu den Ohrenschmerzen noch Fieber auftritt. Viele der Entzündungen werden durch Bakterien ausgelöst. Daher ist bei zahlreichen Entzündungen eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.
Sie können, nach Absprache mit Ihrem Arzt, Therapien mit natürlichen Hausmitteln beginnen, da diese unter ärztlicher Begleitung, absolut ungefährlich sind. Verschlechterungen und Verbesserungen des Gesundheitszustandes werden vom behandelnden Arzt sofort erkannt.
Ohrenschmerzen können nicht nur durch Entzündungen, sondern auch durch Zahninfektionen, Ekzeme oder Fremdkörper in den Ohren, Flüssigkeitsansammlungen, Halsentzündungen und Erkältungen, Kieferschmerzen und Ohrschmalzpropfen ausgelöst werden.
Ohrenschmerzen mit Wärme lindern
Die Schmerzen lassen sich häufig durch Wärme lindern. Nutzen Sie für die Wärmetherapie entweder eine Wärmflasche oder eine Infrarotlampe. Erwärmte Kirschkernkissen haben ebenfalls eine lindernde Wirkung. Sie sind bei der Behandlung von Kindern besonders empfehlenswert, da sie nicht auslaufen können. Sollten die Schmerzen nicht abklingen, ist die Wärmetherapie nicht hilfreich und sollte abgebrochen werden.
Wenn Wärme nicht hilft, können Sie es alternativ mit einer kalten Kompresse versuchen.
Ohrenschmerzen mit Zwiebeln behandeln
Zwiebeln spielen in der Natur- und Volksheilkunde eine große Rolle. Sie wirken nicht nur entgiftend und können als Hustensaft (siehe unsere Artikel) verwendet werden, sondern lindern auch Ohrenschmerzen.
Am einfachsten ist die Behandlung, wenn Sie eine mittelgroße Zwiebel in der Mitte teilen und eine Zwiebelhälfte auf das Ohr legen. Um die Zwiebelhälften gut zu fixieren, verwenden Sie einfach ein Stirnband oder eine leichte Mütze.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie mithilfe einer Knoblauchpresse die Zwiebel auspressen und den Saft auf ein Wattebausch tropfen. Alternativ hacken Sie eine Zwiebel in kleine Stücke und erhitzen diese kurz mit ein wenig Olivenöl in der Pfanne. Geben Sie die heißen Zwiebelstückchen in einen kleinen Leinensack und legen ihn auf das betroffene Ohr.
Beide Ohren schmerzen? Legen Sie sich einen kleinen Zwiebelsack unter den Kopf und den zweiten, auf der Seite liegend, auf das andere Ohr. Die Senföle in den Zwiebeln, die bei dieser Therapie freigesetzt werden, wirken entzündungshemmend und wärmend zugleich.
Wer keine frischen Zwiebeln zur Hand hat, kann sich auch warme Wickel mit Senf auf die Ohren legen. Der Senf sollte in der Wickel sein, damit er nicht in den Gehörgang gelangt. Ein wenig warmes Olivenöl kann die Wirkung noch intensivieren.
Olivenöl zur Linderung von Ohrenschmerzen
Reines, natürliches Olivenöl kann nicht nur bewirken, dass sich das Innenohr entspannt, es wirkt auch Infektionen entgegen. Am besten geben Sie das Olivenöl mithilfe einer Pipette oder einer Tropfflasche in das Ohr. Damit die Behandlung nicht unangenehm ist, können Sie das Fläschchen in der Hand leicht erwärmen, damit das Öl warm ist, wenn es in den Gehörgang ein getropft wird.
Lästige Ohrgeräusche, die einen Schmerz im Ohr häufig begleiten, lassen ebenfalls nach. Wenn keine Pipette oder Tropfflasche vorhanden ist, können Sie auch einen Wattebausch in das angewärmte Olivenöl tauchen und leicht in den Gehörgang schieben. Der Wattebausch sollte locker sitzen und darf nicht drücken.
Wasserstoffperoxid am Wattebausch
In vielen Hausapotheken befindet sich eine kleine Flasche mit Wasserstoffperoxid (3-prozentig). Es kann nicht nur zur Wunddesinfektion, sondern auch zur Linderung von Ohrenschmerzen verwendet werden. Sie können etwas Wasserstoffperoxid auf einen Wattebausch tropfen und diesen mit der befeuchteten Seite leicht in den Gehörgang einführen. Später wird der Gehörgang mit etwas warmem Wasser gereinigt.
Pfefferminzöl wirkt entspannend
Es lohnt sich ebenso, eine kleine Flasche mit reinem ätherischen Pfefferminzöl in der Hausapotheke zu haben. Es wirkt entspannend, kann Kopfschmerzen und Migräne lindern, aber auch Ohrenschmerzen. Sie müssen darauf achten, dass das ätherische Pfefferminzöl nicht in den Gehörgang gelangt. Geben Sie lediglich ein bis zwei Tropfen auf ein Wattestäbchen und streichen damit vorsichtig über den äußeren Eingangsbereich des Gehörganges. Falls Sie kein Pfefferminzöl haben, kann auch Teebaumöl verwendet werden.
Knoblauch wirkt schmerz- und entzündungshemmend
Knoblauch wird häufig zur Abwehr von Infektionen verwendet. Sie können zwei bis drei Knoblauchzehen klein schneiden und mit etwas Olivenöl in der Pfanne erhitzen, bis diese leicht bräunlich werden. Seihen Sie das Knoblauchöl ab und tragen es auf den Eingangsbereich des Gehörganges.
Ohrenschmerzen vorbeugen
Ohrenschmerzen kann man auch vorbeugen. Essen Sie täglich zwei frische Knoblauchzehen (im Salat, im Smoothie, auf Frischkäse oder in Kombination mit anderen Lebensmitteln). Der vorbeugende Effekt kann noch gesteigert werden, wenn Sie scharfes Essen mit Chili mögen. Dadurch wird der Schleimfluss angeregt, sodass die Eustachische Röhre immer wieder befreit werden kann. Diesen Effekt erreichen Sie auch mit Kaugummi kauen.
Am besten verwendet man Kaugummis mit Xylit, da diese nicht nur gegen Karies wirken, sondern auch im Nasen-Rachen-Raum die Entstehung von Pneumokokken behindern. Im Winter, aber auch bei kalter Witterung in den anderen Jahreszeiten, sind Mützen, Stirnbänder oder ein dicker Schal empfehlenswert, um die Ohren vor Kälte zu schützen.
Worauf Sie achten sollten
Sobald Ohrenschmerzen auftreten, muss man darauf achten, ausreichend zu trinken. Nehmen Sie Ohrenschmerzen nicht auf die leichte Schulter. Sollten die aufgeführten Hausmittel keine Linderung bringen, müssen Sie Ihren Haus- oder Ohrenarzt aufsuchen.
Entzündungen und andere Ohrerkrankungen können zu Hörverlusten führen, wenn diese gar nicht oder nur unzureichend behandelt werden. Übertreiben Sie es nicht mit der Ohrhygiene. Führen Sie nicht einfach Fremdkörper oder Flüssigkeiten in den Gehörgang, ohne sich sicher zu sein, dass diese keine schädlichen Nebenwirkungen haben. Ohren sind sehr empfindlich. Ziehen Sie daher Therapiemöglichkeiten vor, die mit Wickeln und Ohrauflagen durchgeführt werden.
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