Inhalt
Die Kampfkunst Taijiquan wird auch Tai Chi genannt, und wurde vor langer Zeit im Kaiserreich China entwickelt. Im Laufe der Zeit wurde ersichtlich, dass die Kampfkunst nicht nur Vorteile im Kampf brachte, sondern auch die geistige und körperliche Entwicklung und Entspannung der Trainierenden förderte.
Mittlerweile wird Tai Chi weltweit von mehreren Millionen Menschen erlernt und ausgeübt. Die gezielten Übungen, die bei Tai Chi getätigt werden, könnte man auch mit durchdachter Gymnastik vergleichen. Eine stetige Ausübung der Übungen wirkt sich positiv auf die Gesundheit, aber auch auf die Persönlichkeitsentwicklung aus. Gerade bei Personen, die tagsüber sitzende Tätigkeiten im Berufsleben ausüben, kann Tai Chi als Ausgleichssport den Stressabbau fördern. Die meisten Tai Chi Kämpfer betreiben die Kampfkunst nicht als solche, sondern als Hilfsmittel zum Stressabbau und Förderung zur Meditation.
Tai Chi, diese Grundregeln sollten beachtet werden
Tai Chi kann nur den vollen Nutzen bringen, wenn die folgenden traditionellen Grundregeln beachtet werden:
– ruhige Bewegungen sollen hektische Bewegungen ersetzen, hektische Bewegungen sollen im Laufe der Zeit komplett vermieden werden.
– ununterbrochene, fließende Bewegungen sorgen für Ruhe und Entspannung
– der Kopf muss hoch aufgerichtet und entspannt gehalten werden
– die Harmonie zwischen dem Äußeren und dem Inneren muss spürbar werden
– die Brust wird zurückgehalten, während der Rücken gedehnt wird
– eine lockere Körperkoordination zwischen oben und unter muss aufgebaut werden
– der Lendenwirbelbereich, die Taille und die Wirbelsäule müssen gelockert werden
– eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichtes ist wichtig
– der eigene Wille soll stärker als die Muskelkraft sein und diese lenken
– wenn Ellenbogen und Schultern gänzlich ohne Muskelspannung hängen, sind sie entspannt
Bauchatmung statt Brustatmung

Viele Menschen kennen nur die Brustatmung. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass eine deutlich niedrigere Atemfrequenz allein durch Bauchatmung ermöglicht werden kann. Die niedrigere Atemfrequenz sorgt für die gewünschte Entspannung und für den Stressabbau. Das eigentliche Geheimnis von Tai Chi ist, dass man lernt, wichtige Muskelgruppen bewusst so anzuspannen, dass in dieser Zeit andere Muskelbereiche im Ruhetonus sind. Der stetige Wechsel der Atemfrequenz, die ruhigen, fließenden Bewegungen und die Spannung / Entspannung der Muskeln, stärken nicht nur das Körperbewusstsein, sondern auch die Verbindung des Äußeren mit dem Inneren. Dies ist erkennbar an der aufrechten Körperhaltung, die sich im Laufe des Trainings wie von alleine entwickelt.
Titelfoto©flickr.com/SkyFireXII/CC2.0