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In unseren eigenen vier Wänden möchten wir uns wohlfühlen, den Alltag hinter uns lassen und abschalten. Doch leider belasten in vielen Haushalten Schadstoffe aus Wänden, Bodenbelägen und Deckenverkleidungen die Raumluft und stellen ein Risiko für unsere Gesundheit dar. Dabei geht es auch anders: Worauf es bei der Auswahl von wohngesunden Baustoffen und Materialien konkret ankommt, erklärt dieser Ratgeber.
Unbedenkliche Baustoffe und Putze
Beim Hausbau sind organische Baustoffe wie Ziegel, Kalk, Gips oder Beton besonders empfehlenswert, da sie die Raumluft nicht belasten. Im Gegenteil: Organische Baustoffe sind sogar in der Lage, Feuchtigkeit und Schadstoffe aufzunehmen und das Raumklima auf diese Weise positiv zu beeinflussen.
All jene, die Holz verwenden möchten, sollten darauf achten, dass weder Holzschutzmittel noch Flammschutzmittel darin enthalten sind. Und für den Putz gilt: Die Oberflächen von Decken und Wänden sollten so beschaffen sein, dass sie sich regulierend auf den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft auswirken.
Dazu eignen sich unter anderem sogenannte diffusionsoffene Anstriche, die meist aus natürlichen Baustoffen wie Kalk oder Lehm bestehen. Auch Gütezeichen bieten wertvolle Hilfestellung bei der Auswahl von Baustoffen. Bewährt haben sich beispielsweise die Siegel von:
- natureplus
- Eurofins
- eco Institut Köln
Bodenbeläge sorgfältig auswählen
Wohngesundes Bauen spiegelt sich auch in der Auswahl der Bodenbeläge wieder. Experten empfehlen, Bodenbelägen ohne organische Lösungsmittel den Vorzug zu geben.
Soll der Belag mit dem Untergrund verklebt werden, eignen sich z.B. Kleber, die mit dem Siegel „EMICODE EC1plus“ ausgezeichnet sind. Und für Holzböden gilt: Die Imprägnierung mit wasserlöslichen Pflanzenölen oder Pflanzenharzen sorgt für eine offenporige Oberfläche und ist daher besonders empfehlenswert.
Für die Küche, das Badezimmer und den Eingangsbereich eignen sich Fliesen oder Natursteine ausgesprochen gut – zumal diese Bodenbeläge sehr strapazierfähig und pflegeleicht sind. Wer sich dennoch für Teppichboden entscheidet, muss diesen nicht zwangsläufig verkleben: Wird der Boden verspannt, kann auf Kleber vollständig verzichtet werden.
Beim Verspannen wird der Teppich mithilfe von Nagelleisten fest mit dem Untergrund verbunden. Der dabei verwendete Unterteppich sorgt für einen hohen Wohnkomfort, eine sehr gute Wärmeisolierung und ein hohes Maß an Trittschalldämmung.
Praktisch: Das Wechseln eines verspannten Teppichbodens gestaltet sich schnell, einfach und sauber.
Tipps zur Auswahl von Wandfarben, Lacken und Tapeten
Auch bei der Auswahl von Wandfarben , Lacken und Tapeten stehen viele Häuslebauer angesichts des großen Angebots oftmals ratlos vor den Regalen der Baumärkte. Vor allem dann, wenn Wert auf wohngesunde Materialien gelegt wird, fällt die Auswahl nicht leicht.
Grundsätzlich gilt: Mineralische Wandfarben (beispielsweise Silikatfarben) sind absolut unbedenklich. Hier gibt es inzwischen eine große Auswahl an Farbtönen und auch das Abtönen weißer Farbe ist in der Regel problemlos möglich.
Wer seine Wände mit Tapeten gestalten möchte, macht mit Papiertapeten nichts falsch. Vinyltapeten enthalten dagegen oftmals gesundheitsgefährdende Weichmacher.
Bei Lacken und Läsuren sollte stets lösungsmittelfreien Produkten der Vorzug gegeben werden. Auch hier ist das gründliche Lüften nach dem Auftragen jedoch unverzichtbar.
Gesundes Wohnen leicht gemacht
An kaum einem Ort verbringen wir so viel Zeit wie in unserem eigenen Zuhause. Umso wichtiger ist es daher, beim Bauen auf unbedenkliche Baustoffe zu setzen, damit dem gesunden Wohnen nichts mehr im Wege steht und wir uns in unserem Heim rundherum wohlfühlen können.
Titelbild: ©istock.com – KatarzynaBialasiewicz