Vanilleextrakt selber herstellen – für die Gesundheit und zum Backen

Vanilleextrakt selber herstellen - für die Gesundheit und zum Backen
Vanilleextrakt selber herstellen - für die Gesundheit und zum Backen

Vanille ist nicht nur als Backzutat beliebt, sondern auch als Duftstoff. Das sanfte, weiche Aroma soll aphrodisierend, anziehend und entspannend wirken. Daher wird Vanille nicht nur in der Lebensmittelzubereitung, sondern auch in der Parfümindustrie verwendet.

Im Gegensatz zum künstlichen Vanillin wirkt sich echte Vanille tatsächlich positiv auf den menschlichen Organismus aus. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich Ihren Vanilleextrakt selber herstellen können!

Vanilleextrakt selber herstellen

Vanilleextrakt wird immer auf alkoholischer Basis hergestellt. Möchten Sie keinen Alkohol in Ihrer Küche verwenden, schauen Sie sich die Rezepturen von Vanilleöl und -zucker an, die in diesem im Artikel noch folgen.

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Für Ihren Vanilleextrakt sollte ein eher geschmackloser Alkohol, wie Wodka, mit einem Alkoholgehalt von mindestens 40 Prozent verwendet werden.

Auf 100 ml Alkohol benötigen Sie mindestens 2 Vanillestangen (frisch, noch geschlossen, voller Mark). Je mehr Stangen Sie verwenden, desto intensiver wird die Tinktur (mehr als 5 Stangen sollten es aber nicht sein). Sie können nicht nur frische Vanilleschoten verwenden, sondern auch diejenigen, bei denen das Mark bereits heraus geschabt wurde. In dem Fall benötigen Sie mehr als 2 Schoten (besser 5). Da sich im Inneren immer noch Markreste befinden, kann man sie auf diese Art weiterverwenden.

Was wird benötigt?

  • ein sauberes Schraubglas in passender Größe
  • etwa 2 Vanilleschoten auf 100 ml Alkohol (mind. 40 %)
  • 1 Sieb

Ritzen Sie die Schoten der Länge nach auf, damit das Vanillemark offen liegt. Schneiden Sie die Vanilleschoten in etwa 2 cm lange Stücke, und geben diese in das Schraubglas. Anschließend werden die Vanilleabschnitte mit der notwendigen Menge Alkohol übergossen. Nun wird das Glas zugeschraubt und kräftig geschüttelt. Um eventuellen Überdruck zu vermeiden, öffnen Sie noch einmal kurz den Deckel (nur beim 1. Mal Schütteln). Der Ansatz sollte jetzt mindestens 1-2 Wochen an einem dunklen Ort reifen, bevor man ihn verwendet. Schütteln Sie das Glas täglich durch. Je länger eine Tinktur (Vanilleextrakt) reift, desto intensiver wird sie. Es ist daher auch eine Reifezeit von 4 Wochen bis 4 Monate möglich. Nach der Reife wird der Extrakt einfach abgeseiht, in eine saubere Flasche gefüllt und kühl und dunkel gelagert. Das Vanilleextrakt ist fast unbegrenzt haltbar.

Vanilleöl oder Vanilleessig

Ähnlich wie der Vanilleextrakt kann auch das eigene Vanilleöl hergestellt werden (natürlich ganz ohne Alkohol). Bei der Zubereitung ist allerdings der Vanilleanteil geringer als beim Extrakt. Sie können die Vanillestücke, mit denen Sie Ihren Extrakt hergestellt haben, auch noch für die Herstellung von Vanilleöl oder -essig verwenden. Die Menge an Schoten, die Sie bei der Herstellung der Tinktur (100 ml Alkohol) benötigen, reicht bei der Vanilleessig bzw. -ölzubereitung für 500 ml.

Geschmacksneutrale Öle und Essigsorten sind empfehlenswert, damit das Vanillearoma noch intensiver durchschmeckt. Die aufgeritzten Vanilleschoten (braucht man für diesen Zweck nicht in Stücke schneiden) werden in eine dekorative Flasche gegeben und mit Essig oder Öl übergossen. Sie brauchen die Vanilleschoten nicht mehr aus der Flasche entfernen, sondern können das Öl oder den Essig nach der Reife mit den Schoten in der Flasche (wirkt sehr dekorativ) verwenden. Die Haltbarkeit beträgt etwa 1 Jahr.

Vanillezucker

Sollten Sie nach dem Ansatz einer Tinktur kein Vanilleöl oder -essig herstellen wollen, können Sie die abgeseihten Vanilleschoten bei etwa 150 Grad im Backofen langsam trocknen. Geben Sie diese anschließend in eine Küchenmaschine oder Kaffeemühle, und mixen oder mahlen sie so lange, bis ein feines Pulver entsteht. Zwischendurch können die größeren Stücke immer wieder ausgesiebt werden. Das Pulver wird dann gleichmäßiger. Es kann mit Zucker gemischt werden, um einen aromatischen Vanillezucker zu erhalten. Etwa 1 TL Vanillepulver reicht für ca. 500 Gramm Zucker. Heben Sie den Vanillezucker luftdicht verpackt in einem Schraubglas auf – und setzen ihn möglichst sparsam ein ; )

Warum ist Vanille gesund?

Vanille wirkt auf den menschlichen Organismus außerdem (s.o) belebend, Galle treibend, Muskel aufbauend, stoffwechsel- und verdauungsfördernd. Eine Tinktur aus Vanille, die als Essenz bei Backzutaten beliebt ist, kann tropfenweise therapeutisch bei

  • Potenzschwäche
  • Rheuma
  • Verdauungs- und Muskelschwäche
  • Stimmungsschwankungen oder
  • Reizbarkeit

eingenommen werden. In der Regel wird die Vanilleessenz allerdings als Gewürz und nicht in der Medizin verwendet. Durch das Würzen und Aromatisieren der Speisen mit dem Extrakt tritt die gewünschte Heilwirkung zumeist schon auf. Man fühlt sich wohl, wenn Speisen mit Vanille gewürzt sind. Der Duft steigert sogar noch den Effekt.

Bei Allergikern kann echte Vanille allerdings Hautschwellungen oder Hautausschläge verursachen. Diese Reaktionen sind aber zum Glück eher selten.

Die echte Vanille, botanisch Vanilla planifolia, ist die Frucht einer Orchideenpflanze, die goldweiße, duftende Blüten hat. Vanilleschoten werden noch grün geerntet und dann fermentiert. Erst durch die Fermentation entwickeln sich die dunkle, fast schwarze Farbe der Schoten und das Aroma. Fast 200 Einzelsubstanzen sind in der Vanilleschote natürlich enthalten. Ganz im Gegensatz zum künstlichen Vanillin Aroma, das nur aus Ligninsulfonsäure besteht. Der synthetische Stoff wird als Abfallprodukt in der Papierindustrie gewonnen und ist alles andere als gesund (es wird gerade erforscht, ob die Schädigung des Erbgutes, und die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigt werden). Echte Vanille enthält etwa 6 Prozent Mineralstoffe, ca. 25 % Zucker, 35 % Wasser, ca. 15 % Fett und Cellulose (bis zu 30 %).

Kann Vanille als Heilmittel verwendet werden?

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Vanille als Tinktur, Aufguss oder Pulver in Apotheken erhältlich. Sie wurde nicht nur wegen des angenehmen Duftes und Aromas, sondern auch als Heilmittel gekauft. Vanille wirkt antimikrobiell und fungizid. Die Tinktur kann man für die Zubereitung von Heilcremes gegen Ekzeme oder Neurodermitis verwenden. Die entspannende Wirkung der Orchideen-Schote ist dafür verantwortlich, dass psychischer Stress abgebaut, das Immunsystem dadurch gestärkt, und die Libido gesteigert werden kann.

Im 17. Jahrhundert wurde Vanilleextrakt sogar bei leichten Schlafstörungen verwendet, weil er so beruhigend auf die Nerven wirkt. Eine lindernde Wirkung ist auch bei leichten Depressionen oder Angstzuständen erkennbar. Forscher vermuten, dass Vanille die Gefahr an Krebs zu erkranken reduzieren kann. Wissenschaftliche Belege fehlen allerdings bisher, da die Studien noch nicht beendet sind.

Vanille war schon bei den Azteken sehr beliebt, sodass Ihnen nachgesagt wird, dass Getränk Xocolatl erfunden zu haben. Soldaten und Indianer, Azteken und Maya tranken diesen auch noch heute populären Drink. Er soll die Muskelkräfte und die Gehirnleistung stärken. Enthalten sind Wasser, reines Kakaopulver, Zimt, Chili, Vanille und ein wenig Honig.

Beim Kauf von Vanilleschoten sollte auf Qualität geachtet werden. Pestizide können die positiven Wirkungen der Orchideenschote auf den Organismus mindern. Vanille ist recht kostspielig. Trotzdem lohnt es sich, ein wenig mehr zu investieren und reine BIO-Vanille zu kaufen, da diese frei von Pestiziden ist.

Wie die Kraft der Vanille am besten genutzt werden kann

Wie schon erwähnt, sind Vanilleschoten von bester Qualität nicht gerade günstig. Sie sollten daher die Vanille so intensiv nutzen, wie möglich. Vanilleextrakt (ist eigentlich eine Tinktur) wird in England und Amerika zum Würzen von Speisen und Gebäck verwendet. Sie können ohne viel Aufwand Ihren Vanilleextrakt selber machen und die dafür verwendeten Schoten anschließend noch für die Herstellung von Vanillezucker verwenden.

So können die Kosten minimiert, und Ihre Vanilleschoten vielseitig verwendet werden. Möchten Sie Ihr Vanilleextrakt als heilsame Tinktur verwenden, sollten Sie bei Beschwerden nicht mehr als 50 Tropfen, dreimal am Tag, einnehmen. Besser ist, Sie beginnen mit 10 Tropfen (3 Mal am Tag) und beobachten, ob sich die Beschwerden bessern. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt!

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